Konzerte

In Extremo

01.Oktober 2003

Am 01.Oktober 2003 war es wieder einmal so weit. In Extremo live! Diesmal war das Konzert in der Durlacher Festhalle - und schon Wochen davor komplett ausverkauft. Das lag wohl in erster Linie auch an der momentanen Popularität von In Ex auch außerhalb der altbekannten Gothic / Metal / Mittelalterszene. Gut zu beobachten war das auch am anwesenden Publikum: Während knapp die Hälfte der Leute im altbekannten Stil (Gothic oder halt einfach nur schwarz) gekleidet war, war die andere Hälfte eher das, was man weitläufig als „Normalos“ bezeichnen mag. Als sich ein Großteil der Zuschauer in der Halle eingefunden hatte ging es los mit der Vorband Exilia. Mit ihrem doch etwas härteren Metal (manche bezeichnen es auch als Nu Metal) den man teilweise sogar mit Korn vergleichen könnte, wenngleich sie auch eine Sängerin haben, begeisterte die Einen...die Anderen suchten bis dahin eher noch Zuflucht in der Vorhalle. Über Geschmäcker kann man streiten, aber der Auftritt war zumindest musikalisch lobenswert. Nach einer kurzen Pause kam es dann endlich zum Grund der allgemeinen Anwesenheit an diesem Abend: Einer nach dem Anderen kamen die Recken von In Extremo auf die Bühne und unter schallendem Applaus begannen sie mit den Tönen von ‚Küss mich', eins der wenigen Stücke, die wohl alle Anwesenden kannten. Darauf folgten die...diesmal nur für knapp die Hälfte des Publikums bekannten Songs ‚Hiemali Tempore' und ‚Sagrada Trobar'. Nun eine kleine Pause, da Das letzte Einhorn wohl etwas gegen das doch sehr heftige Pogen einiger Zuschauer in unmittelbarer Nähe der Bühne hatte, wo es auch ohne diese Aktion schon eng genug war. Doch die Drohung, Dr. Pymonte auf die Aufsässigen loszulassen reichte dann doch aus, um dem Ganzen ein Ende zu machen. Inzwischen wurde es in der völlig überfüllten Halle doch recht heiß und von seiten der Band wurde sich noch mal entschuldigt, dass die Absperrung vor der Bühne doch recht weiträumig war...das allerdings Sache des Veranstalters sei (warum merkte man aber schon noch im Laufe der sehr feuerintensiven Vorstellung). Weiter ging es mit ‚Der Wind' wozu auch schon ein Feuerregen über der Bühne losging, dann ‚Sefardim', ‚Die Merseburger Zaubersprüche 2', ‚Erdbeermund und ‚Herr Mannelig’. Da die Hitze in der Halle immer mehr anstieg, forderte Das letzte Einhorn die Zuschauer beiläufig dazu auf, doch bitte einmal die Fenster einzuschlagen ... was er dann doch zurücknahm (eventuell hätten Einige der Bitte wohl noch entsprochen). Als Ausgleich kam nur noch der Vorschlag, doch bitte beim Rausgehen einfach den Veranstaltern den Mittelfinger zu zeigen. Nach dieser kleinen amüsanten Zwischeneinlage folgen ‚Segel setzen', ‚Ai Vis Lo Lop', ‚Ave Maria' und der ‚Spielmannsfluch'. An dieser Stelle wieder eine kleine Unterbrechung, da wieder einmal Das letzte Einhorn ein paar Zuschauerinnen in den oberen Reihen entdeckte, die sich wohl Aufgrund der Hitze dazu entschieden hatten, diverse Kleidungsstücke abzulegen. Und erst, als die Lichttechniker dann endlich die Scheinwerfer nach oben gerichtet hatten, so dass auch ein jeder diese Entdeckung hatte bewundern können, ging es weiter mit ‚Melancholie', ‚Omnia Sol Temperat', ‚Nymphenzeit' und ‚Mein Kind'. Hierauf folge wieder etwas für alle Anwesenden, und zwar ‚Vollmond', was auch wieder mit netten Pyroeffekten untermalt wurde. Dann eine Kriegsansage an all jene Kritiker, die das folgende Lied als ernst gemeint interpretieren würden: ‚Albtraum'. Bevor es dann zur Zugabe kam, folgte noch ein Stück, was ich leider nicht mehr weiss...Als Zugabe selber kam nun ‚Die Gier' und ein weiteres Stück ... was ich leider auch nicht mehr auf dem Zettel entziffern kann. Allgemein kann man jedenfalls sagen, dass das Konzert vollkommen gelungen war, musikalisch als auch atmosphärisch. Einziger Negativpunkt war das Problem der Location: Keine Klimaanlage und eine gegen Ende fast schon höllische Hitze. Unter tosendem Applaus verabschiedete sich In Extremo...auf dass man sich wohl bald wieder sehen möge.

Daniel Walter