Konzerte

Knock Out 2012
In Extremo, Helloween, Krokus, Powerwolf, Bonfire & Brainstorm

15.Dezember bis 15.Dezember 2012

Es war wieder soweit, das Knock Out in Karlsruhe hat gerufen, es frohlockte in der Vorweihnachtszeit mit Worten wie "Kommt und seht wie freundlich es hier ist mit Brainstorm, Bonfire, Powerwolf, Krokus, Lady's Voice, Helloween und In Extremo."

Es stand jedenfalls fest nach dem riesen Erlebnis und Erfolg vom letzten Jahr, dass es wieder ein ähnliches werden würde. Es sollten sich ca. 5.000 Menschen einfinden, was wiederum ein eindeutiger Beleg für den Erfolg ist. Durch den Abend als Moderator führte, wie letztes Jahr auch, Axxis Fronter Bernhard Weiß.

Den Opener sollte BRAINSTORM darstellen mit ihrem progressiven Powermetal. Natürlich war die Band-Fan-Interaktion super, da man ja bei Brainstorm von einer Art Localband sprechen kann, wenn man sich ansieht woher die Buben stammen. Mit Songs wie 'World's Are Comin' Through', 'Shiver', 'Shiva's Tears', 'Temple Of Stone' oder 'Highs Without Lows' wurde die Masse beglückt. Der Fanchor der erst stückchenweise einstudiert wurde, wurde später hin immer besser und lauter. Als die Stimmung gerade am Höhepunkt war, mussten die Jungs nach einer sehr agilen Show, einem super Sound, einer streckenweisen geilen Lightshow leider schon verabschieden. "Zugabe"-Rufe konnten und wurden nicht erhört, leider.

Nun schickte sich ein Urgestein an die Bretter zu rocken, mit gebrochenen Rippen war der Fronter Claus Lessmann erschienen und bot eine sehr bemerkenswerte Show, die Rede ist von BONFIRE. Die Lightshow setzte alle Protagonisten immer in das rechte Licht und die Mucke verzückte die Fans. Aus verschiedensten Perioden wurden Songs gespielt auch eines aus dem 2013 kommenden Album. Die Setlist liest sich ungefähr so 'Under The Blue Skies', 'Never Mind', 'Hot To Rock', der neue Song 'Just Follow The Rainbow', 'Tony's Roulette', 'You Make Me Feel' oder auch 'Sword And Stone'. Mit diesen Songs schafften sie es sogar Fans zu begeistern, die von Bonfire bisher nur recht wenig gehört hatten. Aber auch dieser Gig ging wieder viel zu schnell vorüber.

Aber jetzt war eine Band dran, deren Fans mit Corpse-Paints in der ersten Reihe ausharrten und jeden Songs, jedes Wort und jede Geste mit Jubel feierten. Die Bühnendeko erinnert eher an einen Blackmetal-Act à la Darkthrone aber es handelt sich um POWERWOLF die sich gleich mit ihrem Opener richtig fett in Szene setzten und die Fans begeisterten, man spielte 'Sanctified With Dynamite' weiter sollte es gehen mit 'Prayer In The Dark', 'We Drink Your Blood', 'Raise Your Fist', 'Resurrection By Erection'. Wie dieser Songtitel so zweideutig eindeutig führte auch der Fronter Attila Dorn mit seinem schönen transsilvanischen Akzent durch die Show. Einer der Wölfe Mr. Greywolf lag erkrankt zu Hause im Bett und wurde fulminant durch Markus Pohl von Mystic Prophecy ersetzt. Das man hier von einer Extraklasse in Sachen Fan-Band-Interaktion sprechen kann ist wohl klar. Auch immer wieder sehenswert ist der Keyboarder, sobald der nichts zu tun hat macht er einen auf Animateur, die Fans aufhetzen, die Fahne schwenken oder ähnliches. Genauso ein Untrieb ist der Schlagzeuger, was der stehend an seinem Set verbringt, dabei hat er schon eine erhöhte Position und könnte schon alles überschauen. Diese Band ist eine (kleine) Macht in Sachen Bühnenpräsenz. Bei den Songs ging es dann weiter mit 'All You Need Is Blood', 'Saturdaynight Satan' und nach der Segnung, wenn man schon Weihrauch schwenkend einzieht, ist eine Segnung am Ende Pflicht, gab es dann noch den Powerwolf-Song schlecht hin, was Slayers 'Reign In Blood' ist bei diesen Herren 'Lupus Die'. Ein sehr agiler Gig ging zu Ende auch hier gab es keine Zugabe.

Weiter ging es mit einem weiteren Urgestein, einer Schweizer Legende, KROKUS schickten sich an die Halle zu erobern mit ihrem Rock, der stellenweise richtig schön rotzig daher kommt. Aber eines vorweg, wer drei 6-Saiter hat und einen 4-Saiter, da weiß man im Voraus, dass es einiges zu bestaunen und hören geben wird, was die Saiteninstrumente angeht. Und so war es auch...'Long Stick Goes Boom', 'Winning Man', 'Fire', 'Hoodoo Woman', 'Bedside Radio', 'Easy Rocker', 'Heatstrokes', 'Headhunter', 'The Mighty Quinn' - ist das nicht eine beeindruckende Setlist? Zu all dem gab es dann auch noch einen Song aus dem kommenden Album "Dirty Dynamite" welches am 22.Februar 2013 erscheinen soll. Der Song heißt 'Rattlesnake Blues', wenn dieser Song den Spirit des Albums repräsentieren soll, wird das Album der Hammer. Völlig geschafft waren die Fans nach diesem eindrucksvollen Auftritt. Ausnahme Band mit Ausnahme Musikern oder wer schlägt schon eine Anfrage von AC/DC aus? Marc Storace, der Fronter von Krokus! Dieser Fakt ist ein würdiger Schlusspunkt für einen Hammer Auftritt!

Nachdem die Bühne für Helloween bereitet war betraten aber zuerst ein paar Damen die Bühne, welche im Foyer einen Stand hatten, bei dem für die Krebshilfe gesammelt wurde. Diese Damen, allesamt Sängerinnen aus Pop- und Rockbands bedankten sich zum einen für die über 4.000 € die gespendet wurden bis dahin, gaben natürlich dann noch zwei Songs zum Besten und machten Werbung für ihren in Youtube zu sehenden Song, der von niemand geringeren komponiert wurde als Andy Deris. Selbiger war auch für die Gust Vocals zuständig, der Mann der die Frauen verstärkte.

Nachdem diese schöne und auch nützliche Charityaktion beendet war ging es mit einer Institution weiter. Kaum eine Band in Deutschland hat solche Fußspuren im Metalsand hinterlassen wie HELLOWEEN. Nach einem kurzen Intro und nachdem alle Positionen auf der Bühne besetzt waren ging es dann auch schon richtig los. Keine Frage in Songform war wichtiger an diesem Abend als 'Are You Metal?', der Opener dieser Band, es war Programm, Nomen est Nomen oder wie man es auch nennen möchte. Auch hier wurde aus verschiedenen Schaffensperioden und davon hat Helloween einige, Songs entnommen und gespielt sei es 'Eagle Fly Free', 'Where The Sinners Go', 'Power', das sehr grazil anmutende 'If I Could Fly', hier war der Fanchor schon voll dabei. 'Burning Sun' darauf sollte ein sehr beeindruckendes Drum-Solo folgen unterlegt mit einer Lightshow, es ging dann weiter mit 'I'm Alive', 'Who Is Mr. Madman?', 'Steel Tormentor', danach sollten nur noch Klassiker folgen, bei diesen Songs bebte der Saal 'Future World', 'I Want Out'...Danach verlies die Band ohne ein Wort die Bühne, die Fans dachten gut, das war es, da zuvor keine Zugabe gewährt wurde. Manche verließen schon die Halle Richtung Getränkestand, plötzlich kam die Band zurück und spielte noch den letzten Song der Setlist für diesen Abend 'Dr. Stein'. Das war ein klassisches Missverständnis zwischen Band und Fans, aber so war es eben, ein kleiner Wehrmutstropfen auf einen geilen und sehr sehenswerten Auftritt einer der beiden Headliner, womit nur noch eine Band fehlen um diese Abend zu komplettieren.

Auch die angegebene Umbauzeit wurde fast eingehgalten, somit konnte sich gegen Mitternacht der Spielmannzug von IN EXTREMO aufmachen die letzte Runde einzuläuten und dieses nahmen die Herrschaften auch wörtlich mit ihren diversen Pyrojets, Flammenwerfer und anderem Tütü wurden die Songs noch stärker untermalt als es die Lightshow hätte tun können. Warm wurde es einem bei diesem Anblick, auch dem ein oder anderen Protagonisten auf der Bühne, wenn sein Mikro unweit der Flammen positioniert war...Auf die Ohren gab es, wie zuvor bei allen anderen auch, eine gute Mischung aus Aktuellem und Neuen. Sei es 'Herr Mannelig', 'Erdbeermund', einem der Klassiker mit 'Vollmond' oder 'Wind', 'Spielmannsfluch' dazu noch die erwähnten neueren Songs vom Album "Sternenreisen" unter anderem mit 'Unsichtbar'. Man durfte aber zweierlei feststellen, dass die älteren Songs beim Mitsingvergleich besser abschnitten als die neueren und das die Fans doch langsam müde waren, dieses Fest war schon lange im Gange, manch einer verließ schon Mitte des Gigs die Halle. Aber die Herrschaften zeigten warum sie so bekannt und beliebt sind, immer wieder Aktionen mit den Fans.

Dieses Festival ist immer noch ein Geheimtipp und diesen sollte man pflegen, denn das Knock Out ist eine Reise wert. Die Kartenpreise sind sehr fair, dazu noch das Special mit den VIP-Karten, womit man sich als Inhaber einer solchen im Photograben aufhalten darf - den ganzen Gig über! Genau hier liegt der einzige Minuspunkt aus Photographensicht, warum kann sich jeder denken. Wir wollen Bilder machen, die VIPler sagen, wir haben dafür bezahlt...

Essen und Getränke, wie im letzten Jahr, in ganz normalen preislichen Rahmen, nichts überteuert oder ähnliches. Ebenso die Toiletten, die sind eben überfüllt wenn Umbaupause ist und jeder gerade jetzt piseln muss. Auch die Preise am Merch sind stabil geblieben im Vergleich zum Vorjahr.

Schon jetzt der Hinweis, dass es bereits eine Bandbestätigung für das Jahr 2013 gibt: Doro kommt und das Knock Out findet am 14.Dezember 2013 statt, gleicher Ort!

In diesem Sinne Rock on, stay Heavy, frohe Weihnachten oder Julfest. Die Aftershowparty der Mayas hat begonnen. Wir sehen uns nächstes Jahr wieder, wir sagen Danke und Tschüss...Eure Roadcrew

Sybille / Car Sten






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