Konzerte

The Crown
The Monolith Deathcult, Discreation

25.November 2003

Eine kleine Tour für eine geniale Band sollte das werden, doch am Eingang waren 15€ fällig, ganz schön teuer der Spaß. Aber typisch für das Nachtleben, in Münster-Breitefeld hatte Death Angel + 4 Vorbands noch 18€ gekostet, na ja. Aber der Laden war gut gefüllt, der Wein rann die Kehle hinab und Discreation aus Hanau traten auf die Bühne, um den Anfang zu machen. Sie vertraten die Schweden von Darkest Hour, die aus persönlichen Gründen abgesagt hatten. Nach dem Namen Discreation schwankte ich zwischen Oldschool Thrash oder Ami-Death und letzteres war es dann auch. Sehr geknüppelt und schnell kam die Chose bei mir an. Zuerst mit einem Sound, der zwar laut war, die Gitarren jedoch in den Höhen völlig vermatschte. Mit Ohrstöpseln hingegen ging es auf einmal jedoch richtig gut und Gitarrenläufe wurden auch hörbar gemacht. Ein bisserl Black hatte sich auch noch unter die deathigen Riffs gemischt, aber so richtig eigenständig war es (noch) nicht. Talent glaube ich schon gesehen zu haben, allerdings muss der Trommler noch seine Doublebass-Fähigkeiten verbessern, da rumpelte es doch des Öfteren. Zum Einstimmen - ansonsten mit Potential nach oben.

Holland war und ist die Heimat vieler guter bis genialer Death Metal Bands, man denke nur an Asphyx, Pestilence oder auch Gorefest. Letztgenannte sind auch als definitiver Einflussfaktor für die niederländischen The Monolith Deathcult zu nennen. Gerade im Gesang (tief) und bei einigen langsameren, groovenden Passagen klang es doch irgendwie „False“. Doch wenn es schneller wurde, was meistens der Fall war, dann gab es auch viel Einheitsbrei, der zwar technisch gut, songwriterisch aber eher mittelmäßig gerockt wurde. Der hardcoreähnliche Geschrei des Gitarristen, konnte dem seines singenden Bassbruders jedoch nicht das Wasser reichen, was zu weiteren Minuspunkten führte. Ansonsten gab es leicht grindigen Death Metal mit amerikanischen und holländischen Einflüssen geboten. Gerade in den langsamen Passagen wusste die Band zu überzeugen und sympathisch waren die Holländer allemal, gerade da sie auch direkt zu Anfang ansagten, dass sie keine Naziband seien, was bei dem Namen leider Sinn macht.

Nun kamen die uneingeschränkten, doch nicht ungekrönten Herrscher des Abends The Crown! Und was für ein mieser Sound zuerst, doch er wurde besser und steigerte sich zu einem Klangerlebnis, dass dem Sound der „Hell Is Here“ Platte recht nahe kam, von der gab es auch zwei Songs darunter natürlich das obligatorische ‚1999 - Revolution 666’. Mit Neualtem Sänger ging der Punk wieder mehr ab und von der neuen Scheibe gab es einiges zu hören. Für mich ein Sprung ins kalte Wasser, da ich mir die Scheibe noch nicht zu hause anhören konnte. Dennoch trafen die neuen Songs meiner Meinung nach ins Schwarze. ‚No Tomorrow’, ‚Deliverance’ ‚Kill Em All’, ‚Zombified’ und das direkt geniale ‚Cold Is The Grave’ traten gut Arsch durch den The Crown eigenen Rockspirit, der unter den härtesten Death Metal gemischt wird. Interessanterweise wurde nur ‚Under The Whip’ vom Vorgänger gespielt, leider nicht ‚Speed Of Darkness’ (Night Rider rules!), was wohl am Sängerwechsel festzumachen ist. Gerüchteweise soll „Crowned In Terror“ sogar neu eingespielt werden, was nicht gerade für große Freundschaft und Zufriedenheit der Band mit Tompa spricht. Das daher von der „Deathrace King“ Aufnahme einiges gespielt wurde, wie ‚Blitzkrieg Witchcraft’, ‚Total Satan’, ‚Dead Man’s Song’ war nicht weiter verwunderlich. Die Bühne jedoch war etwas zu klein, als dass die Band groß hätte rocken können, auch war das Publikum zwar schon aktiv, ließ jedoch den letzten Funken Begeisterung vermissen. So wurde auch trotz einiger Rufe keine Zugabe gespielt, vielleicht auch weil dem Basser und Bandleader Herrn Osfelt eine Saite gerissen war. Dennoch war es cool diese Band auf ihrer Clubtournee gesehen zu haben.

Christian Kremp