Konzerte

Subway To Sally
Pinkostar

06.April 2003

Ich habe aufgehört zu zählen, wie oft ich Subway To Sally schon live gesehen habe, auf jeden Fall kann ich aber sagen, dass es niemals langweilig oder uninteressant gewesen war die 7 Potsdamer auf der Bühne spielen zu sehen, es war immer ein einzigartiges Erlebnis.

Diesmal aber hieß die Location Eltzer Hof in Mainz, und nicht wie sonst üblich Frankfurt im Rhein-Main Gebiet. Das Thema Supportband wird bei Subway To Sally auch immer interessant gehandhabt, haben diese Gruppen doch immer eine breite Masse vor sich, die auf Eric Fish & Co. sehnsüchtig mit „Blut, Blut, Räuber saufen Blut“-Gesängen wartet und damit schon im Vorfeld mächtig Stimmung verbreitet.

Diesmal hieß die Gruppe Pinkostar, die erst vor kurzem mit ihrem Album „The Trick Is To Keep Breathing“ auf sich aufmerksam gemacht haben. Eine Dreiviertelstunde durften die Jungs ihr Können präsentieren, unter anderem mit Songs wie ‚Too Many Scars’ oder ‚Keep Breathing’, am Ende aber konnten mich die Jungs mit ihrer Mischung aus Gitarrenpop und Hard-Rock weniger überzeugen, da die Musik in meinen Augen etwas zu kommerziell ist und mit fortschreitender Zeit etwas langweilig wird. Vielleicht hatten die Jungs aber auch nur einen schlechten Tag erwischt, zumal wie schon angesprochen die Leute ungeduldig auf Subway To Sally warteten.

Dann nach nur kurzer Umbauphase wurde es dunkel und die Nebelmaschinen sorgten für die richtige Atmosphäre als Frau Schmitt und ihre Männer die Bühne betraten und mit ‚Geist des Krieger‘ den Opener des neuen Albums „Engelskrieger“ spielten. Roher und härter ist der aktuelle Output mit modernen Textgefügen und Lyrics behaftet bläst das Material auf CD durch die Boxen. Genau dieses Feeling kommt auch live sehr gut herüber, auch durch die hervorragende Bühnengestaltung unterstützt, die passend zu den kritischen Texten ihre Farben und den Aufbau ändert. Schaut man auf die Songsauswahl lag der Schwerpunkt ganz klar auf dem neuen Album, vom welchen fast alle Songs gespielt wurden. Aber auch ältere Stücke wie die wunderschöne Ballade ‚Herrin des Feuers‘, die sich mittlerweile zur Subway-Ballade gemausert hat und live durch die mit flatternden Tüchern angedeuteten Feuer ein super Feeling gibt, wenn man die Augen schließt und genießt. Apropos fürs Auge: Auch diesmal gab es wieder eine Feuerspeier-Nummer, bei der den Zuschauern in der sowie sehr warmen Halle noch zusätzlich Feuer gemacht wurde. Sehr interessant war auch die ´Engelskrieger-Interpretation´ von ‚Wenn Engel hassen‘, bei der es musikalisch viel härter zu Rande geht, als bei der ´normalen´ Album Version auf „Herzblut“. Mit ‚Kleid aus Rosen‘ und ,Veitstanz‘ haben Subway To Sally die beiden tanzbarsten Stücke ihrer Alben an diesem Sonntag abend auch nicht vorenthalten und die Leute in die neue Woche tanzend eingeführt. Etwas kürzer kamen die Songs der älteren Alben wie „Foppt den Dämon“ oder „MCMXCV“, was aber aufgrund der klaren Trennung zwischen mittelalterlichen Melodien der angesprochenen Alben und der Modernisierung der Melodie der neueren bzw. des neueren Albums keineswegs abwertend wirken soll, da der Gig - wie immer - einzigartig und einfach schön war. Etwas unangebracht an diesem Abend fand ich nur die „Peace“-Aufschrift auf Erics Stirn, mit der er seine Haltung gegenüber dem Irak-Krieg kund tun wollte, aber dies sei nebensächlich, da jeder tun kann, was ihm gefällt.

Im Ganzen aber war es ein intensives Konzert, auf dem die vielen Jünger und Jüngerinnen Subway To Sallys wieder voll auf ihre Kosten gekommen sind und mit einem weinenden Auge das Wochenende und das Konzert verabschieden konnten, um sich mit der auf dem Konzert gewonnen Energie in die neue Woche zu stürzen!

Thomas Schmitt 






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