Konzerte

Bang Your Head 2013

12.Juli bis 13.Juli 2013

 

Man kann es kaum glauben, aber schon sind wieder 12 Monate vorbei und ungelogen, sehr langsam vergingen die letzten Wochen vor diesem Termin. Man freute sich, dass es endlich wieder losgeht, die Fahrt nach Balingen zum 18. Bang Your Head. Wenn man sich das Billig ansieht, kann man verstehen warum man sich so gefreut hat, am Freitag: Wanted Inc., Artillery, Crazy Lixx, Dream Evil, H.E.A.T., Masterplan, Entombed, Pretty Maids, Stratovarius, Fleshcrawl (Halle), Lordi, Lake of Tears (Halle), Saxon, Die Apokalyptischen Reiter (Halle), Onslaught (Halle) und am Samstag: Rebellious Spirit, Alpha Tiger, Hell, Angel Witch, Morgana Lefay, Sanctuary, Rage, Thunder, At the Gates, Raven (Halle), Iced Earth, Exumer (Halle), Accept, Crematory (Halle). Wenn das keine Gründe waren? Wo will man sonst seinen Sommerurlaub verbingen?

Pünktlich öffneten die Tore damit man sich noch mit den nötigen Merchandisedingen ausstatten konnte oder zum Lieblingsstand das leibliche Wohl betreffend gehen oder zur Bonkasse damit es später keine Probleme gab oder oder oder Wie ihr seht man hatte auch genügend Möglichkeiten ein Rahmenprogramm zu starten. Vorne weg gleich der Hinweis, die Preise waren im Vergleich zum Vorjahr fast stabil, natürlich gab es die ein oder andere kleinere Erhöhung, aus welchen Gründen auch immer. Grundsätzlich hat es aber gepasst. Gepasst hat auch das Wetter, Sonne satt und somit war es klar, dass es dieses Jahr viele geben wird, die ihr Recht in Anspruch nehmen eine Flasche alkoholfreies Getränk auf das Festivalgelände mitzunehmen, es war angebracht ebenso eine Kopfbedeckung, egal welcher Art, war notwendig. Der Donnerstag war vergangen mit Snake Ride Rodeo, Maiden United, Tokyo Blade, Vicious Rumors und Candlemass.

Freitag:

Um 9.45 Uhr legten dann WANTED INC. los und spielten gleich mal einen flotten Stiefel von ihrem Thrashgemisch. Sie gewannen den Opener-Contest für das diesjährige BYH und bewiesen, dass sie sich dies verdient haben. Gute Laune, kaum Probleme mit dem Sound und den berüchtigten Rückkopplungen – so lässt es sich spielen und die Fangemeinde, die war auch schon zahlreich vorhanden, auch wenn man sich mal zu den Merchständen begab.

Es folgte ARTILLERY, mit über 30 Jahren an Erfahrung, was möchte man dieser Band noch vormachen? 2010 standen sie schon auf dem Bang Your Head und bewiesen ihre Thrashqualitäten und heuer stellten sie es wieder unter Beweis. Schade nur, dass sie kein neues Album im Gepäck hatten, denn „My Blood“ ist nun auch schon 2 Jahre alt und somit hätte es ja passen können. Tat es nicht, machte aber auch nichts, denn Spaß verbreiteten die Herren so oder so.

Jetzt kam ein Break in Sachen Kick-Ass, man bewegte sich nun Richtung Poser-Hausen a la Hardcore Superstar oder ähnlichen Garanten für gute Laune, wenn man will zu dem was das Bang Your Head ausmacht: Die harten aber nicht extremen Töne a la Thrash, Death oder gar Blackmetal. Die Rede ist von CRAZY LIXX. Sleazerock hält nun Einzug und man kann sagen, dass dieser Schwedenfünfer all den an ihn gestellten Anforderungen voll und ganz entsprach, man bekam genau das Posen was man wollte. Eine agile Band auf der Bühne und immer mit den Fans im Kontakt. Dazu kommt noch, dass die Herren ein fast neues Album im Gepäck hatten, 2012 Releasedate, welches auf den schönen Namen „Riot Avenue“ hört. Die vorgegebene Spielzeit verging wie im Fluge, leider.

DREAM EVIL, ein weiterer Schwedenfünfer, nein man ist keine Kooperation mit Ikea eingegangen, war nun am Start und diese Jungs haben sich mal mächtige Sporen verdient in der Vergangenheit mit ihrem True-Metal-Stil. Schon ihr erstes Album „Dragonslayer“ schlug sprichwörtlich wie eine Granate ein und jetzt sind diese Herren da und lassen die Bretter beben. Songs wie ‚United‘, ‚Heavy Metal in the Night‘ oder der Song der auf dem Bang Your Head nicht fehlen darf ‚Bang Your Head‘, man spielte sich durch alle Schaffensperioden aber beschlossen wurde mit ‚The Book of Heavy Metal‘.

Danach wurde es heiß, von den Temperaturen her stimmte dies schon vorher aber nun war es an der Zeit H.E.A.T. zu begrüßen, wieder eine Band aus dem Ikea-Stammland, ein wahre Rockinstitution. Auch hier hat es Wechsel innerhalb des Line-ups gegeben und wie immer gab es Diskussionen, die komplett unbegründet waren. Der Fronter macht machte seine Sache richtig gut, viel Show und Posing, viel Interaktion mit den Fans – nach zwei Songs hatte er alle in der Tasche – aber mit Songs wie ‚Living on the Run‘, ‚1000 Miles‘ oder ‚Breaking the Silence‘ was kann da noch schief gehen? Wenn man dann noch mit ‚The Heat is on‘ als Intro startet, da hat doch jeder gleich ein Grinsen im Gesicht, oder nicht? Dazu noch Soli und das erwähnte Posing – fertig war ein richtig geiler Gig.

MASTERPLAN war nun dran die Massen zu betäuben, dies war auch mit Frohlocken verbunden, denn auch diese Band hat sich im Line-up geändert, man hat einen neuen Fronter und einen neuen Basser. Mal schauen wie es klingt, wobei, man konnte dies schon beim aktuellen Output „Novum Initium“ herausfinden, ohne Dramaturgie zu stören, es war richtig fett was da geboten wurde. Auch wenn der Opener in manch einem Masterplan-Fan-Ohr holprig bis ruiniert klang, man spielte ‚Enlighten Me‘ so muss man sagen, dass der Rest richtig fett und gut rüber kam, die Faninteraktion klappte, auch wenn diese evtl. ausbaufähig wäre. Bei den neuen Tracks klappte es richtig gut und so wurde ein Song wie z.B. ‚Keep your Dream Alive‘ richtig fett rüber gebracht. Es gab noch weitere aktuelle Songs, die durch die Bank richtig stark waren, so wie der Auftritt unter dem Strich auch, Danke!

Nun kommen wir zu einer Band auf die ich mich richtig gefreut habe. Man hat so viele Spuren im Metalsand hinterlassen, die Rede ist von ENTOMBED wieder einer aus dem Königreich mit Blau und Gelb als Landesfarben. Was wäre die Musikgeschichte ohne Alben wie „Clandestine“ oder „Wolverine Blues“ oder das aktuelle Cdchen „Serpent Saints“? Die Begründer des Death’n’Rolls… Jedoch war dieser Auftritt in meinen Ohren zu progressiv, zu viel SchiSchi, zu wenig Kick-Ass, zu wenig „Left Hand Path“ zu wenig „Clandestine“ – kurz um zu verspielt. Egal von welchem Song wir auch sprechen immer wurden Breaks eingebaut. Mag sein, dass es ein Entgegenkommen für das Bang Your Head sein sollte, das man nicht „zu hart“ erscheint, aber das war nix. Den einen oder anderen Lichtblick gab es, aber unterm Strich… Sehr Schade auch wenn der Shouter Lars Göran Pertrov wie immer sehr solide fungierte z.B. bei ‚Serpent Saints’oder aber schon grenzwertig ‚Eyemaster‘.
Nun war es an der Zeit Heroen der Metalgeschichte die Bühne zu bereiten PRETTY MAIDS. Diese haben ihr 13 Studioalbum „Motherland“ im Gepäck dazu noch ihre 32 jährige Bühnenerfahrung, eine geballte Kompetenz. Schon bei der ersten Note hatte man die Fans in der Tasche und das obwohl man mit neuem Songmaterial begann. Mal einfach so den Opener ‚Mother of all Lies‘ des neuen Albums als Opener für den Gig genommen und dann noch ‚I see Ghosts‘ hinter her geschoben und die Fans waren da, aber das Warten hat sich gelohnt. Ja, es gibt eben Songs die dürfen nicht fehlen aber man muss ja auch eine gewisse Spannung aufbauen. ‚Needles in the Dark‘, ‚Rodeo‘, ‚Yellow Rain‘, ‚Future World‘ oder ein anderer Bestseller-Song ‘Back to Back’ wurde ausgepackt damit die Fans mitsingen und tanzen durften. Ein richtig geiler und agiler Auftritt wurde hingelegt, vielen Dank!!!

Die 90iger Jahre waren die Jahre für STRATOVARIUS und ihren Mastermind am Mikro Herrn Kotipelto. Damals hießen die Hammeralben „Infinite“ oder „Visions“, die dem Power-Metal-Fan zeigten was Sache ist, heuer ist es „Nemsis“ die diese Zeit wieder aufleben lässt mit dem dazugehörigen aktuellen Geist. Natürlich begann man mit dem neuen Album und da passt ja nichts besser als der Opener ‚Abandon‘ dazu gesellten sich noch ‚Halcyon Days‘, ‚Dragons‘ und ‚Unbreakable‘ vom aktuellen Album. Zun all dem gab es noch auf die Ohren ‚Speed of Light‘, ‚Kiss of Judas‘, ‚Black Diamond‘, ‚Against the Wind‘ bevor man mit einem der Stratovarius-Songs schlechthin endete ‚Hunting High and Low‘. Abgerundet wurde dieses Set mit einem Gitarren-, Bass und Keyboardsolo und all dem was man braucht um glücklich zu werden wie Ansprachen des Sängers, Fanchor. Die Ferien haben zwar begonnen trotzdem muss man sagen dass die Band sich eine 1 verdient hat, da alles im besonderen Maße erfüllt wurde, super Show, richtig fett!!!

Nun kommen wir zur Monstershow, den einzigen die in solch einer Art den Eurovision Songcontest gewinnen konnten und seit dem einen richtigen Hype um sich spüren, auch wenn dieser ein wenig nachgelassen hat, aber die Album als solche immer noch richtig fett sind. Die Rede ist von LORDI. Letztes Jahr wurde die Halle wegen Überfüllung geschlossen, heuer speilen sie auf der großen Freiluft-Stage damit alle sie auch zu Gesicht bekommen können. Im März diesen Jahres kam auch das neue Album auf den Markt „To Beast or not to Beast“, somit genügend Zeit um sich die Refrains einzuprägen damit jetzt kräftig mitgesungen werden kann. Man spielte u.a. ‚The Riff‘, ‚Devil is a Loser‘ oder ‚Bringing back the ballst o Rock‘. Dazu gab es noch viel auf der Bühne zu entdecken wie die Masken, die sehr detailliert waren und richtige Eyecatcher, dazu die Keyboarderin welche während ihres Solos geköpft wurde, bissige Aussagen des Fronters im Allgemeinen die zur Belustigung beitrugen. Also ein richtiger Rampensau-Auftritt, Spaß ohne Ende. Leid tun durften einem nur die Protagonisten, erst am Ende des Gigs senkte sich die Sonne hinter Baumwipfel damit es unter den Masken irgendwie erträglich werden konnte.

Eine Metalinstitution war nun dran den Headliner auf der Outdoor-Stage zu mimen, somit auch die letzte Band des Tages Outdoor zu sein und dafür gibt es schlechthin niemand besseren als Biff und seine Jungs: SAXON
Das letzte „richtige“ Album „Call to Arms“ ist 2 Jahre alt, aber nichts desto trotz hat die Band so viel Stoff für mehrere Headlinerauftritte nacheinander, also mindestens 3 an der Zahl. Man bot dem geneigten Zuhörer gleich zu Beginn ‚Sacrifice‘, ‚Wheels of Terror‘, ‚Power and the Glory‘ und dann kam schon ein kleiner Evergreen ‚Heavy Metal Thunder‘. Man zockte durch viele Schaffensperioden es gesellten sich u.a. folgende Songs der Setlist bei ‚I’ve got to Rock‘, ‚Thje Eagle has landed‘, ‚Conquistador‘, ‚Solid Ball of Rock‘, ‚Stand up and Fight‘, ‚Dallas 1PM‘ oder auch ‚747‘ oder ‚Wheels of Steel‘. Natürlich fehlt bei solch einem Auftritt nicht ein Drumsolo. Dazu wechselte man ab und an auch das Bandbanner im Hintergrund, bei dem dann immer wieder andere Alben gezeigt wurden und bei solch einer Bandgeschichte kommt da schon was zusammen. Danach gab es dann die Zugaberunde und hier blieb kein Auge trocken: ‚Crusader‘, ‚Strong Arm oft he Law‘, ‚Denim and Leather‘ und zu guter Letzt ‚Princess oft he Night‘.
Man machte sich und seines Ruhmes richtig Ehre, ein geiler, erhabener Gig ging zu Ende, aber noch der erste Festivaltag…

Denn in der Halle zockten auch wieder Bands seit dem frühen Abend, wodurch es dann gelegentlich zu Überschneidungen des Outdoor- und Indoorprogrammes gab, somit musste jeder Fan irgendwann eine Gewissensentscheidung treffen.

In der Halle spielten an diesem Tag FLESHCRAWL, LAKE OF TEARS und DIE APOKALYPTISCHEN REITER.
Bei Fleshcrwal mussten wir wegen Lordi passen, bei Lake of Tears wegen Saxon aber die Apos, die haben wir gesehen und es war ein wahrer Augenschmaus Fuchs, Dr. Pest und Co mal wieder live zu sehen. Auch wenn die Herren direkt nach Saxon begannen so war dies für eineige Fans doch schwer rein zu kommen, da viele einfach zur nächsten Liveband wollten und somit die Halle recht schnell vor war und der Weg dorthin beschwerlich.

Man bot uns wieder einiges, Fuchs war stets präsent und animierte ohne Ende. Gelegentlich wird selbiger auch als Duracell-Männchen gesehen, da er so herum springt ohne leer zu werden. Aber gerade diese Agilität steckt an und viele begannen zu tanzen. Dazu gab es dann auch ein sehr buntes Programm an Songs die heuer geboten wurden. ‚Wir reiten‘, ‚Ghostrider in the Sky‘, ‚Revolution‘, ‚Seemann‘ mit Schlauchbootrennen, ‚Friede sei mit dir‘ oder auch ‚Es wird schlimmer‘. Manch ein Song wurde einfach mal akustisch dargeboten, so ganz ohne Strom - hat auch was für sich. Alles in allem konnten die Apos,was keine große Überraschung darstellt, überzeugen und zwar auf ganzer Linie. Es ist immer wieder schön zu sehen wie diese in keine Schublade passende Band so viele Fans erfreut und zu Dingen bringt die diese gar nicht gedacht hätten zu tun bis sie Fuchs dazu auffordert. Eine energieübergreifende Show bildete den vorletzten Gig dieses Tages, wobei wir schon beim Samstag, zeitrechnungsmäßig, angelangt waren.

Danach spielte nur noch die Band ONSLAUGHT. Leider immer nur gut bewertet blieb ihnen der große Wurf bisher versagt, wobei ihre Alben immer richtig drücken, nehmen wir nur mal das aktuelle Album „Sounds of Violence“. Nige Rockett und seine Jungs zeigten aber in der Halle was Schmitt’s Katze alles kann – richtig abgehen und Thrash vom aller Feinsten. ‚Born for War‘, ‚Killing Peace‘, ‚Let there be Death‘, ‚Angels of Death‘, ‘Destroyer of Worlds’, ‘Shellshock’ oder auch ‘Burn’. Als Zugabe bekam man noch ‘Power from Hell’ oder auch ‘The Sound of Violence‘ auf die Ohren. Dann gingen die Lichter endgültig, zumindest für ein paar Stunden in der Halle und auf dem Festivalgelände aus.

Aber die Aggregate liefen fast die ganze Nacht durch, somit hatte jeder auch noch in der Nacht Musik um sich herum, zum behüteten Einschlafen…

Samstag:

Dann war es aber Zeit sich wieder vor der großen Stage einzufinden um sich die Glusen mit richtig geilem Hardrock öffnen zu lassen. Den Openerjob übernahmen die Jungs von REBELLIOUS SPIRIT.  Eine heimische Band aus dem Ländle die sich schon Sporen verdiente auf dem Schwesterfestival Rock of Ages. Ihre Unbekümmertheit und Frische machten eben das Besondere aus, das was diesen Gig so schön machte für diese frühe Morgenstund. Manchmal auch als Hairmetal bezeichnet, egal, dioe Jungs waren richtig gut und machten Laune, nutzten die ganze Breite der Bühne und posen bis zum Abwinken.

Danach war es an ALPHA TIGER dort anzuknüpfen. Einer Kombo die erst seit 2 Jahren existiert aber schon mit W.A.S.P. auf Tour waren – aber Hallo! Genau diese Jungs machten jetzt Feuer unter dem eh schon sonnigen Himmel. Gestylt wie es in den 80igern war, knöchelhohe Turnschuhe, Karottenjeans und Leder wo kein Stoff sein soll, Pyramidennietengürtel und und und. Langlebe die Nostalgie. Aber nicht Retro sondern richtig frisch und frech spielten die Jungs auf und hatten die vorhanden Fans sofort in der Tasche. Jede „Animation“ wurde aufgesogen und mit dem üblichen Beifall wurde man auch wieder, am Ende, verabschiedet.

Nun war es doch noch recht früh, Highnoon ungefähr, aber schon eine Legende auf der Bühne. Ohrwürmer, Showeinlagen, charismatischer Fronter – so liese sich die Show in wenigen Worten zusammenfassen, aber würde selbiger nicht gerecht werden, denn die Herren spielten eine geile Show. Mit Corpsepaints auf der Bühne, einer verkappten Satanismusshow und Exorzismen in der ersten Fanreihe, man merkte sofort das müssen Briten sein nur die sind im Stande unvereinbares zu vereinen. Der letzte Beweis dafür das sie von der Insel kommen soll ein Statement aufzeigen: Der Fronter meinte irgendwann: They say: Only Mad Dogs or Englishmen are playing in the summer sun. We are Englishmen!“ Dies war der letzte Beweis den es bedurfte, aber da kam man noch drüber in dem man sich selbst geiselte aufder Bühne, die nötigen Accessoires rote Farbe und eine Gummipeitsche. All dies mit geiler Mucke, bei Songs wie ‚Let Battle Commence‘, ‚On Earth as it is in Hell’, ‘The Oppressors’, ‘Blasphemy and the Master’ oder auch der letzte Song ‘The Quest’. Eine richtig geile Show die es für die Nachfolgenden richtig schwer machte da heran zu kommen.

Aber hier hat man vorgesorgt, man setzte eine weitere Legende direkt hinten dran da man wohl so etwas vermutete. ANGEL WITCH sollten zeigen, dass man genauso heftig sein kann, auf die eigene Art und Weise. NWoBHM – diese Buchstaben sind der Inbegriff für Angel Witch und dies war auch das was man als geneigter Hörer zu sehen und zu hören bekam. Klassiker und neues aus dem Album „As Above, so Below“. Leider entsprach die Körpersprache, die Interaktion als auch die Setlist nicht dem was man sich erhoffte. Man hat die doomigen Stücke im Gepäck und legte wesentlich mehr Wert auf Songs zeigen als Ansprachen. Aber wenn eine kam, ja, die waren so lustlos als ob man beim Friseur sitzt und sagt das selbe wie jedes Mal bitte. Es kam leider kein Flair auf, meine Vorfreude wurde ratz fatz blown by the wind, wenn wir gerade bei müden Songs sind. Schade, da war eigentlich wesentlich mehr drin. Wichtiger aber ist, dass es der Mehrheit der Fans gefallen hat und darum ist es unterm Strich als ein guter Gig zu bezeichnen, man durfte sich erholen.

Es war auch nötig, denn MORGANA LEFAY schickten sich an ihren Powermetal durch die PA zu drücken und das mit zu erwartenden Hochdruck. Ja wir sind wieder bei den Schweden gelandet, richtig. Aus allen Schaffensperioden wurden Songs gespielt aber nicht von dem letzten Output aus dem Jahre 2007 „Aberrations oft he Mind“, man machte eine größere Zeitreise hinzu noch älteren Alben, aber die Songauswahl war richtig gut. Mal schnell, mal groovig, mal viel Esprit und dann doch wieder die ruhigeren – richtig ausgewogenes Set, in Titeln gesagt: ‚The Source of Pain‘, ‚Rooms of Sleep‘, ‚Master oft he Masquerade‘, ‚Another Dawn‘, ‚Hollow‘, ‚Angels Deceit‘ oder der letzte Song des Sets ‚Maleficium‘ – ein richtiger Klassiker.

Nach solch einem Set war natürlich der Gang zur Metalbörse angesagt um sich die noch fehlenden Alben sein eigen nennen zu können und dafür war dieser Markt so was von prädestiniert. Ebenso konnte man lang gesuchte Shirts finden a la Morbid Angels  Klassiker Extreme Music for Extreme People oder Buttons oder ganze Kutten, Patches- alles was das Metallerherz begehrt. So viel in Kürze zur Metalbörse.

Jetzte haben wir ein paar US-Boys am Start SANCTUARY nennt sich der Seattle-Trupp. Auch sie haben Line-up-Wechsel zu verbuchen. Nach einer Frühphase trennte man sich und es lebten zwei Bands weiter: Diese hier und die gegangenen Gründer gründeten Nevermore, auch keine unbekannte in Balingen. Aber was haben die Herren uns bei diesem Reunion-Gig  gezeigt? Man ging zurück zum ersten Album aber auch in die Zukunft zum neuen Album, d.h. von „Refuge Denied“ und wahrscheinlich „The Year The Sun Died“. Man hat auch fast die Originalbesetzung am Start gehabt. Für viele Fans sind aber „nur“ Warrel Dane und Jeff Loomis „nötig“. Fett war der Gig so oder so und mitreißend, warum? Hier mal in Auszügen die Setlist: ‚Taste Revenge‘ als Opener, ‚Seasons of Destruction‘, ‚Die for my Sins‘, ‚Battle Angels‘, dann ein neur Song ‚Frozen direkt danach noch ein neuer. Weitergehen sollte es mit ‚The Mirror Black‘, das Cover ‚White Rabbit‘. Ist das mal eine Setlist?` Die neuen Songs haben richtig Appetit gemacht auf das am Ende dieses Jahres erscheinende neue Album. Man muss sich hier auch bedanken für diesen geilen Gig, die hätten durch aus noch 30 Minuten länger spielen können. Aber da hatte eine andere Institution was dagegen…

RAGE war nun dran. Wie wurde doch über den Abgang von Mike Terrana gesprochen, diskutiert, teilweise auch angefeindet. Heute waren die Herren da, ohne Mike, dafür mit Andre Hilgers an den Fellen und die wurden ordentlich gegerbt. Man zockte eine geile Show, ein begeisternder Fronter Peavy führte durch die Show, immer mit Fanaktionen und es wurde gedankt durch bangen und mitsingen. Einer der überzeugendsten Gigs des Bang Your Head 2013. Als Songs bekam man ‚House Wins‘, ‚Twenty One‘, ‚Forever Dead‘, ‚Straight to Hell’, ‘Feel my Pain’, ‘Soundchaser’, ‘Refuge’ oder zu guter Letzt ‘Higher than the Sky’. Spaß, Freude, gutes Wetter, ausreichend Bier, geile Band, geile Songauswahl, geiler Sound, gute Lightshow – so lässt sich der Gig kurz und prägnant beschreiben. Die Pommesgabel zum Gruße.

Jetzt kommen wir wieder zu ein paar „Englishmen“, die es leider nie schafften richtig den Durchbruch hin zu bekommen, aber ihr Sound dafür prädestiniert wäre. Seit 20 Lenzen auf den Bühnen unterwegs und heute hier in Balingen. Die Schwester hiervon kennen sie nun auch und jetzt wird wieder hier gerockt. Der melodische Part des Rocks wird wieder zelebriert. Leider kam es kaum zu Ansagen Liedertechnisch gesehen, daher kann ich euch nur folgenden Song nennen ‚I love you more‘, mehr habe ich nicht verstanden. Ehrlich gesagt ist diese Band bis zur Billingbestätigung für dieses Festival komplett an mir vorbeigegangen. Aber geile Liveband, gerne wieder, diesmal aber mit Songansagen.

Nun war es an der Zeit eine der Extrembands auf die Outdoorstage zu schicken, eine Band die nur noch ab und an Reunion-Gigs bespielt, keine Scheiben mehr heraus bringt und keine Headlinertouren mehr spielt, aber eine absolute Institution innerhalb des Extrembereiches darstellen. Was wäre der Melodic Death ohne AT THE GATES, evtl. nicht so relevant wie er es heute ist. Man bewegte sich durch fast alle Schaffenszeiten und bot ein bunt gemischte Set, agierte herrlich mit den Fans, war sich bewusst dass dieses Festival anders geprägt als die Festivals die man normalerweise bespielt und darauf ging man auch ein bei der Faninteraktion. Alles in allem ein sehr freudiger Fronter der immer für eine Zwiesprache zu haben war. Auf die Ohren gab es u.a. ‚Slaughter of the Soul‘ oder ‚Need‘ oder ‚Suicide Nation‘ oder Windows‘ oder Terminal Spirit Disease‘ oder ‚The Swarm‘ oder ‚Under serpent Sun‘ ist das mal eine Auswahl oder nicht. Natürlich wurde noch mehr gespielt, aber das sollte doch als Eindruck und als Appetizer reichen. Kurz: Wenn ihr die Chance habt die Jungs live zu sehen, nutzt sie, die Jungs sind echt richtig geil. Viel zu schnell war dieser elektrisierende Gig zu Ende. Aber man merkte es an den Zuschauerzahlen, dass Deathmetal kein „normales“ oder klassisches Genre beim Bang Your Head ist. Sei es wie es ist, die Jungs waren geil!

Nachdem es nun so heiß zu ging, war es an der Zeit die ganze Sache ein wenig abzukühlen und wer könnte das besser als Herren von der gefrorenen Erde? Natürlich waren es ICED EARTH die die Truefans zurück zur Stage lockten. Spätestens bei ‚Dystopia‘ war schluss mit lsutig und es wurde gebangt, ein klares Statement der Bühne zu „Ja, wir lassen es krachen!“. Am stärksten waren das aktuelle Album „Dystopia“ und „Dark Saga“ bespielt, aber auch ein paar Ausflüge zu anderen Scheibchen gab es. Eine Institution spielt auf einer riesigen Bühne, muss ich hierzu noch was schreiben? Wie geil die Band war, wie satt der Sound, wie geil, trotz noch Helligkeit, die Lightshow war? Nein, oder? Als Songs bekam auf die Ohren, damit man das Genick am nächsten Morgen gleich mit japanischer Heilminze einreiben durfte wegen der Folgen des Bangens, ‚Dystopia‘, ‚Dark Saga‘, ‚Pure Evil‘, ‚Burning Times‘, ‚I died for You‘, ‚V‘, ‚A question of Heaven‘, ‚Anthem‘, ‚Boiling Point‘, ‚Watching over me‘, ‚Iced Earth‘ und als Zugabe noch ‚The Hunter‘. Das war doch mal ein amtliches Set oder nicht? Es hat gerockt und geknallt – ein richtig geil-elektrisierender Gig war zu schnell zu Ende. Hiermit verabschiedete sich ein weiterer potentieller Headliner, neben Rage, noch zu Tageslicht von der Stage und überlies die Bretter …

Dem eigentlichen Headliner ACCEPT. Auch hier oder gerade hier könnte man sagen, alles schon mehrfach geschrieben, schaut euch die Reviews von den Vorjahren an und dann wisst ihr was los ist. Der neue Fronter hat sich gut eingelebt, ist innerhalb der Accept-Community nun auch akzeptiert, kaum noch Gedanken an Udo und aus. Machen wir aber nicht! Dazwischen liegen zwei Hammeralben die alle Zweifler verstummen ließen. Mark Tornillo ist eine richtige Frontsau aber auch diese kann man überraschen, so geschehen dieses Jahr durch die Fanovationen während diverser Songs. Das ein Herr Weber ein Friggler und Bundfetischist ist das weiß man schon aber bei jedem Gig wird er nicht müde einem alle Bünde über alle Saiten nochmal genau ins Gehör zu malen – sensationell.
Die Jungs boten natürlich eine geile Show, angefangen beim Licht, das richtig fett war, die Spielfreude, der Funken der sofort auf die Fans übersprang. Die Soli, die Battle zwischen Bass und Gitarre, ein Drumsolo, ein überzeugendes Set an Songs, das 2 Stunden annähernd ging: ‚Hung, Drawn and Quartered‘, ‚Hellfire‘, ‚Restless and Wild‘, ‚Losers and Winners‘, ‚Breaker‘, ‚Shadow Soldier‘, ‚Bullet Proof‘, ‚Princess oft he Dawn‘. Bei den Zugaben ließ man sich natürlich auch nicht lumpen ‚Metal Heart‘, ‚Teutonic Terror‘, ‚Balls tot he Wall‘ aber danach war dann Schluss, noch ein Outro und man verließ freudig die Bühne. Wie vor zwei Jahren: Vielen Dank, Thank You very much – a fucking great Show.

Aber auch hier war noch nicht Schluss, die Indoorstage, die gab es auch heute noch. Los gehen sollte es mit RAVEN, die mussten At the Gates weichen, sorry Freunde. EXUMER hingegen habe ich gerne mitgenommen, wenn die Herren wieder bereit sind Cojones zu zeigen und sie zeigten einiges… Ihr Fronter Mem von Stein, wie eh und je ein furioser Fronter, fordernd und immer unter Strom. Schnell forderte er den ersten Moshpit – und bekam ihn auch. Die Setlist bestand hauptsächlich von „Possessed by Fire“ und dem aktuellen 2012er Album „Fire & Damnation“, ein beinharter Mix, der richtig Laune machte und die Leute zum Schwitzen brachte. ‘Silent Death‘, ‚Fallen Saint‘, ‚Journey to Oblivion‘, ‚Vermin of the Sky‘, ‘A mortal in Black’ sind nur ein paar Songs die zum Besten gegeben wurden. Geil, wer Thrash sind seiner rohen Form mag (wie ich) ist damit super bedient worden!!!

Den Abschluss des diesjährigen Festivals stellen CREMATORY dar, nach viel schwierigen Seegang innerhalb der Bandgeschichte scheint es als ob man nun wieder in ruhigere und ertragreichere Gefilde vordringt. Felix und Co spielten vor einer vollen Halle und viele Menmschen in einer Halle heißt eben auch Hitze und somit war es tropisch warm und damit konnte auch das diesjährige Festival ausklingen. Geklungen hat es nach ‚Fly‘, ‚Tears of Time‘, ‚Revolution‘ um mal nur ein paar zu nennen. Man bot eine geile Show.

Viel zu schnell verging dieses Festivalwochenende, wie im Fluge/mit Hubschrauber/Bangend aber eine Ansage muss doch noch aufgezeigt werden, bitte anschnallen:
Da der Veranstalter des BYH nächstes Jahr 50 Lenze auf dem Buckel haben wird und nicht alleine feiern will, hat er angekündigt, dass jeder der einen runden Geburtstag feiert zum nächsten BYH, ab 40 Jahre aufwärts, der soll eine Art Bewerbung senden, denn dieser Veranstalter will mit diesen Fans zusammen Backstage feiern. Ist das nicht ein Angebot? Während dieser Ausführung gab es noch einen kleinen Seitenhieb Richtung der Postleitzahl 25XXX…

Und wieder einmal hat die Organisation bewiesen, dass sie es kann, jahrelange Erfahrung zahlt sich eben aus. Egal ob es bei Entombed oder At The Gates den Extremvertretern dieses Jahr oder den etablierten wie Accept - friedlich und vergnügt, mit der entsprechenden Bierlaune das ist das Bang Your Head Feeling.

Wir senden euch wieder die Pommesgabel zum Gruße und verbleiben mit stay evil und bis nächstes Jahr Balingen!

Eure RoadCrew
Sybille und Car Sten