Bang Your Head 2014
Es war wieder soweit, das Schwabenländle frohlockte und zum vierten Mal konnten wir nicht anders und fuhren hin um dem zu huldigen was uns dort erwartete, das Erste war der Stau auf der Stautobahn, hinlänglich bekannt und viele sangen dies‘ Lied.
Als alles geklärt, geparkt und aufgebaut war kamen wir doch noch rechtzeitig auf das Gelände um WARLORD, den dritten Act am Freitag, mit zu bekommen. Dieser US-Sechser rockte so richtig Bühne und man wusste nicht wer mehr strahlte die Band oder die Sonne. Im Gepäck altes Material als auch neues von dem kommenden Album.
Mit VAIN kamen Vertreter des Galm-Metals a la Mörtley Crew, Cinderella oder ähnlichen. Auch wenn sie leider nie den ganz großen Wurf schafften, hier und heute wurde ein Feuerwerk abgebrannt, man bewies seine Bühenenreife. Wer Glam-MEtal kennt weiß, dass das auch was fürs Auge ist.
Nun kommen wir zu Lokalkolorit mit KISSIN‘ DYNAMITE die schon 2012 die Bretter beben ließen und Freude verbreiteten. Seitdem kann man sagen, dass die Herren ihren Undergroundstatus abgelegt haben. Eine geile Show wurde geboten, damit einhergehend die Vorstellung zu ihrem neuen Langeisen „Megalomania“. ‚Money, Sex & Power‘ oder ‚She’s a Killer‘ durften auch nicht fehlen…
RIOT V sind eine weitere Kombo die vor Drölf Jahren begannen die Wurzeln des Metals mit zu bestimmen und die Geschichte dessen zu Schreiben. Durch die tragische Tote des Ur-Riot-Bandstamms hält man aber mit dieser Formation und neuen Musikern des Erbe aufrecht und huldigt mit neuen Releases. Songs wie ‚Narita‘, ‚Fight or Fall‘, ‚Angel Eyes‘ oder ‚Bloodstreets‘ um nur ein paar Hausnummern zu nennen…
Kommen wir zu meinem persönlichen Highlight des Tages: Eine der Ikonen des Thrash-Metals war nun dran die Mainstage in Schutt und Asche zu legen, Bay-Side Area Veteranen, EXODUS! Immer gut für einen Circle-Pit, eine Macht in puncto Bühnenpräsenz, so auch heute und man hatte richtig geile Songs in petto: ‚Bonded by Blood‘, ‚War is my Shepherd‘, ‚Piranha‘, ‚Blacklist‘, ‚Braindead‘ und noch andere Songs, aber so richtig zockte dieser Klassiker: ‚The Toxic Waltz‘!
Nun kommen wir zu MSG, MICHAEL SCHENKER’S TEMPLE OF ROCK. Herr Schenker ist wahrlich kein unbekannter Gitarrist und hat schon so manch einem Schiff sein Riff gegeben UFO, Scorpions etc. das wisst ihr ja, dieser Auftritt war eine richtig Ohrenweide und auch was für die Griffbrettfraktion, Bund für Bund wurde einem näher gebracht u.a. mit diesen Hymnen: ‚Doctor Doctor‘, ‚Where the wild Wind blows‘, ‚Lovedrive‘, ‚Another piece of Meat‘, ‚Assault Attack‘, Lost Horizon‘ oder auch ‚Rock you like a Hurricane‘. Ein geiler Auftritt…
Eine weitere Ikone des Glam- oder Hairmetals war nun dran die Massen zu verzücken: SEBASTIAN BACH. Auch er wusste zu überzeugen durch Performance, Passion und Interaktion dazu noch seine Setlist wie ‚Temptation‘, ‚The Threat‘, ‚Tomorrow‘, ‚Monkey Business‘, ‚I remember you‘ oder auch dem schönen ‚All my friends are dead‘ – nur mal so als Auszug, ja es war so gut wie es sich gelesen hat…
Großes kündigte sich nun an, eine Kultgruppe wobei es sich eigentlich nur um einen Mariachi handelt: AXEL RUDI PELL war nun dran. Um solch einen Kultmusiker moderieren zu können muss etwas ebenso kultiges her… Kurzerhand wurde Harry, ein Polizist, bekannt aus dem TV mit „Toto & Harry“, ein Kumpel von Axel, gefragt ob er dies tun würde… Und so stand der Gesetzeshüter vor Drölftausend Metalheads und führte durch die Veranstaltung und er hatte viel zu tun, denn Axel and Friends heißt nun mal annähernd 30 Jahre Metalgeschichte und da kommen schon ein paar Ex-Kollegen zusammen. Den Auftakt machte die Originalbesetzung von STRYPER und man spielte ein paar Songs als ob kein Tag vergangen wäre, dann kam noch Rob Rock dazu oder von Rainbow kamen Doogie White und Tony Carey, später gab es noch ein Drumcontest auf der Bühne mit zwei Schlagzeugern und deren Sets und und und Ein Hammergig von dem ich nur eine Auswahl an Songs nenne um das Ausmaß bewusst zu machen, denn man spielte geschlagene drei Stunden… ‚Call her Princess’, ‘Night after Night’, ‘Rockin the city’, ‘Warrior’, ‘Fool Fool’, ‘Burning Chains’und ‘Mystica’!
Auf der Hallenstage gab es natürlich auch wieder Action aber vom zeitlichen Rhythmus her war es dieses Jahr anders getaktet, diese Satge setzte erst später ein. Es spielten EVOCATION als Opener für diese Stage. Dieser Schwedenvertreter des Todesstahls ist ja auch schon einen Institution in Sachen.
Gefolgt wurde diese Truppe von einer weiteren Urgewalt aus Schweden, GRAVE. Auf der Bühne zeigte man, was man unter geilen, intensiven, groovigen Deathmetal versteht – gepaart mit ihrer ureiegenen Art der Bühnenpräsenz und –show.
Aber auch hier ging es weiter mit exotischen: THE EXALTED PILEDRIVER, ja eine weitere Kultband, mit einem frischen Mixtur aus Power und Speedmetal, teils auch thrashig, dazu seine berühmten Songs die irgendwo zwischen seinem lasziven SM-Outfit liegen und dementsprechend humoristisch sind. ‚Alien Rape‘, ‚I’m the One‘, ‚Metal Manifesto‘, ‚Sex with Satan‘ oder ‚Witch Hunt’ um mal ein paar Nummern zu nennen.
Danach war die letzte Band des Tages, mittlerweile Nacht, dran. SCHIRENC PLAYS PUNGENT STENCH Diese Band muss man niemanden vorstellen, diese haben eigentlich den Grindcore erfunden, aus dem Death-Metal kommend und dann eben die eigene Nische erarbeitet. Man spielte quer durch die ersten vier Alben ein buntes Setlistchen.
Samstag:
Den Tag sollten die Briten von MORE eröffnen. Als Kinder des NWoBHM spielte man auch diesen zu solch früher Stund, es war schließlich erst 10 Uhr und manch einer lag erst seit kurzem im Bett oder der Nähe davon. Mit dabei der Starproduzent an der Gitarre Chris Tsangarides der so manch bekannter Band einen richtig fetten Sound gegeben hat. So spielten sie auch die Müdigkeit aus den Gesichtern der Fans, der Opener war getan…
Wer jetzt noch nicht wach war, dem wurde mit HIRAX geholfen. Die Jungs mit ihrem schnellen und technisch versierten Thrash legten wie Schnitts Katze los und überzeugten auf ganzer Linie, gerade ihr Fronter, eine Rampensau, war so was von agil auf der Bühne, da blieb keine Zeit um zu schlafen oder den Weg schonend zurück zu finden. Mal abgesehen davon, dass die Band ohne Basser auskommt. Im Gepäck das neue Album „Immortal Legacy“ und davon gab es den Opener ‚Black Smoke‘ oder auch ‚Hostile Territory‘ vom Vorgänger Album und noch weitere mitreißende Songs! Danke und die Pommesgabel zum Gruße, dies alles um 11Uhr morgens…
Mit MAD MAX wurde es takttechnisch gesehen wieder ein wenig ruhiger, man ging zum Hardrock zurück. ‚Another night of passion’oder auch ‚Never say Never‘ sind zwei Nummern des Sets. Doch der plötzlich auftretende Platzregen machte Platz vor der Bühne, zu Ungunsten der Band. Aber einige hartgesottene Fans blieben. Dieses Wetterphänomen sollte leider am Samstag noch öfters einem in die Suppe spucken.
Nun war es an der Zeit die ungarischen Buben von EKTOMORF zu begrüßen. Seit nun über 20 Jahren sind die Jungs unterwegs mit ihrem eigenen Thrashsound. Man bot vom aktuellen Album „Retribution“ bis weit in die Bandhistorie Songs a la ‚Face your fear‘ vom aktuellen Album, ‚Show your fist‘, ‚Fuck you all‘, ‚Lose your Mind‘ oder auch das ebenfalls neue ‚You can’t control me‘. Die Jungs zockten eine sehr energetsiche Show, die richtig Spaß machte und auch ansteckend war.
ROB ROCK, hinlänglich bekannt und bedarf keiner großen Vorstellung mehr ist er doch die Stimme die den Heavy und Hard Rock so geprägt hat. So vielen Bands gab er seine Stimme und ab und an ist er auch auf Solopfaden unterwegs, so dieses Jahr in Balingen! Im Gepäck waren auch Sogs von seinem in diesem noch erscheinenden neuen Album.
Die Veteranen des christlichen Hardrocks, inzwischen auch ein weniger ruhiger geworden in puncto Mission, waren nun dran die Massen zu bekehren, die Rede ist von STRYPER. Die Jungs boten u.a. ‚Sing-Along Song‘, ‚Loud’N’Clear‘, ‚Reach Out‘, ‚Free‘, ‚All for One‘ oder auch ‘To hell with the Devil’. Eine geile Band mit einer geilen Show, bei noch trockenem Himmel…
Dieser Himmel öffnete aber kurz nach Ende des Stryper-Gigs seine Schleusen, was dazu führte, dass OBITUARY bei geöffneten Schleusen spielen mussten und dadurch der Fanandrang sehr überschaubar blieb. Dies war sehr schade, denn die Band gab alles und spielte ein geiles Set mit ‚Thze End Complete‘, ‚Inked in Blood‘, ‚Stinkupuss‘, ‚Immortal Visions‘, ‚Back to One‘, ‚Choped in Half‘ oder der Track schlechthin, der als letztes in der Setlist kam und von allen frenetisch gefeiert wurde ‚Slowly we rot‘, bei diesem Song ging es vom Wetter und da blieb keine Mähne unbewegt…
Wer kennt nicht Herrn Kiske, ehemals Helloween, dies ist seine neue Wirkungsstätte UNISONIC, mal was ganz neues, Powermetal. Das zweite Album, welches im August erscheinen wird, wurde genauso beworben wie das erste Album. Kiske, Helloween – da ist es klar, dass man eine geile Bühnenpräsenz erwarten durfte und so kam es auch, eine augenweide der ganze Gig mit Songs wie ‚Unisonic‘, ‚Never too late‘, ‚Fort he Kingdom‘, ‚Star Rider‘, ‚Exceptional‘, ‚We rise‘ und ohne einen Klassiker kam er doch nicht aus ‚I want out‘ – kaum ein Song beim diesjährigen BYH wurde so lautstark mitgesungen…
Dann kam einer meiner Headliner ANTHRAX, von denen ich eine geiles altes Set erwartete und auch zu Beginn bekam, aber bei weit über 20 Lenzen hat man auch noch ein paar andere Songs im Koffer, als diejenigen die ich gerne gehört hätte. Wie bekannt sind die Jungs sehr agil auf der Bühne und die Band-Fan-Interaktion eine 1 mit Sternchen. Man ehrte auch noch Ronie James Dio mit einem Banner auf dem sein Konterfei zu sehen war und einem Tribute-Song. Die Songauswahl, aus allen Schaffensperioden, sehr selbst, auszugsweise: ‚Among the Living‘, ‚Caught in a Mosh‘, ‚Got the Time‘, ‚Indians‘, ‚In the End‘, ‚Madhouse‘, ‚I am the law‘ und enden sollte es mit ‚Antisocial‘ – Und, war es nun ein geiles Set?
EUROPE schickten sich an die Bühne zu erobern und überall war man gespannt, was das wohl werden würde, denn den meisten viel zu dieser Band nur ‚Final Countdown‘ ein. Doch man bot mehr als nur diesen Song, stets agil und leicht frivol mit dem Mikroständer ging es auf der Bühne rund, auch Gitarrensoli mit Keys-Unterstützung fehlten wie deftig-geile Ansagen, auch eine Covernummer mit Scporpions ‚Rock you like a Hurricane‘ welches schon öfters zu hören war, war mit an Bord. Zu dem kamen noch ‚Superstitious‘, ‚Sign of the times‘, ‚Scream of Anger‘, ‚Demon Head‘, ‚Let the good Times Rock’ oder auch ‘Girl from Lebanon’ und ganz am Ende wurde der zuerst erwähnte Song zelebriert, mit viel viel Fanchor!
Jetzt aber, TWISTED SISTER, Dee Snider und die restliche Schwestern Crew schickten sich an Balingen zum x-ten Male zu rocken. Was will man zu dieser Band noch sagen, was nicht schon geschrieben ist bzw. wurde? Metalgeschichte, eine Ikone, in allen Belangen kann nur der Superlativ genommen werden. Ich kann euch die Setlist geben die kann euch sagen in welchem Maße super der Auftritt war, alles andere ist hinlänglich bekannt: ‚It’s a long way to the Top‘, ‚Stay Hungry‘, ‚Shoot ´em Down‘, ‚You can’t stop Rock’n Roll‘, ‚Captain Howdy‘, ‚Street Justice‘ und schon zu solch einem frühen Zeitpunkt des Sets kam DER Song ‚We’re not gonna take it‘ weiter ging es mit ‚The kids are back‘, ‚I believe in Rock’n Roll‘, Born to raise Hell‘, ‚The Fire still burns‘ und noch ‚the Price‘, das waren jetzt über 90% des Sets, ist das mal geil oder ist das geil? Ein würdiger Abschluss für die Open Air Stage des Bang Your Heads 2014.
Indoor spielten an diesem Tage ATLANTEAN KODEX auf die mit ihren fetten, groovigen, stellenweise auch blastigen Parts so richtig die Sau durch den Ort trieben und einfach nur Freude versprühten mit Songs wie ‚Enthroned in Clouds and Fire‘, ‚Pilgrim‘, ‚From Shores‘ oder auch ‚A prophet in the forest‘ – um nur ein paar Songs zu nennen.
Mit DEALIN kam der Gothicmetalvertreter zu seinem Recht. Fern von den „Größen“ diesen Genres spielen die Herrschaften schöne eigenständige, vollkommene Nummern, die nicht ähnlich oder vergleichbar sind mit den anderen Bands die Female Fronted sind im Bereich des Epicmetals oder Gothicmetals. Ein geiler Auftritt der Herrschaften unterstrich das zuvor geschriebene!
Den Schlussakt bildeten die Herren um OMEN. Die 80iger Ikonen des Undergrounds, die so viele Bands beeinflusst haben gaben sich die Ehre und spielten den Kehjraus füpr das Bang yOur Head 2014. Nummern wie ‚The Axeman‘, ‚Be my Wench‘, ‚In the Arena‘ oder auch ‚Termination‘ oder ‚Battle Cry‘ sind Hausnummern an Metalgeschichte und diese Jungs erzählen ihre Geschichten immer sehr leidenschaftlich und intensiv – so wie es sich für das Bang Your Head gehört!!!
Zwischen durch kam noch die Durchsage, dass das nächste BYH ein Geburtstag wird, man wird 20 Jahre und dafür möchte man etwas ganz besonderes auffahren, losgeht es damit, dass man gedenkt diesen Geburtstag über drei Tage zu feiern. Man kann schon folgende Bands als bestätigt angeben:
W.A.S.P., Y & T, Pretty Maids, Primordial, Exciter, Morgana Lefay, Omen, Hirax, Tank, Tygers of Pan Tang.
Ebenso ist das Datum bekannt: Vom 16. Juli bis 18. Juli 2015 soll die große Sause stattfinden!!!
In diesem Sinne, bang on Bang Your Head! Man wird sich wiedersehen, auf ein Neues, im nächsten Jahr zu deinem Geburtstag.
Wie immer war das Bang Your Head eine Reise wert, nach 19 Jahren klappt der Ablauf einfach, es gibt keine Haken mehr und wenn bekommen die Fans davon nichts mit – das Professionalität, Danke!
Eure Roadcrew
Car Sten und Sybille