Konzerte

Lostprophets
Eighteen Visions

09.November 2004

Am 09.November 2004 traf sich die hippe MTV Generation, um die Lostprophets bei ihrem Gig in der Frankfurter Batsche zu feiern. Bevor die Lostprophets aber auf die Masse losgelassen wurden, brachten Eighteen Visions die ganze Bande erst einmal so richtig auf Konzerttemperatur, denn an diesem Abend war es auch in Mainhatten bei 3°C nicht gerade warm. Das Quintett aus Orange County kam pünktlich um 21.00 Uhr komplett in schwarz gekleidet auf die Bühne und legte, natürlich nach dem obligatorischen Intro, auch gleich mal mit dem Titeltrack des im Januar erscheinenden Albums „Obsession“ los. Erstaunlicherweise nahm das Publikum die Band richtig gut auf, beim zweiten Song ‚I Let Go’ versuchten sich die Leute in den vorderen Reihen sogar an einer Pit, aber irgendwie sollte das Ganze Unterfangen nicht so recht funktionieren. Nun ja jedenfalls ging’s auf der Bühne ordentlich ab und es wurde allmählich wärmer in der Halle. Bei ‚Crushed’ waren dann so ziemlich alle aufgeheizt, Drummer Trevor schmiss schweißgebadet sein T-Shirt in die Menge, und das Projekt Pogen, Tanzen, Springen und Moshpit wurde abermals in Angriff genommen, diesmal klappte es wesentlich besser. Das nahm auch Sänger James wahr und feuerte die Zuschauer durch seine „Split the pit…let’s go“ Rufe zur absoluten Höchstleistung an. Einige Leute waren wohl so aufgedreht, dass sie unbedingt bei dem erschienenen Publikum die Bühne enterten, sprangen und völlig ungebremst auf den Boden der Batschkapp landeten, tja daran merkt man also welche Art Klientel sich bei diesem Gig versammelt hatte. Nach Songs wie ‚A Long Way Home’, ‚Tower Of Snakes’ oder ‚You Broke Like Glass’, dem einzigen Song außerhalb des kommenden Albums, gab es zum Abschluss die erste Singleauskopplung (‚Waiting For The Heavens’) aus „Obsession“ geboten. Eine halbe Stunde zeigten Eighteen Visions also was sie auf dem Kasten haben und bewiesen mit der Show, dass man das neue Album des Fünfers unbedingt kaufen sollte, live kam es zumindest unheimlich gut rüber, wir sind gespannt.

Nach der etwas umständlichen Abbauaktion galt es noch einige Zeit zu überbrücken bis Ian Watkins und seine Gefährten auf die Bühne treten sollten. Stilgemäß gab es auch bei diesem Konzert ein Intro aus Film und Fernsehen, das den Beginn des Konzerts einläutete. Die ersten beiden Titel des „Start Something“ Albums stimmten mit dem Anfang des Konzerts zu 100% überein, was nicht überraschend ist, da diese Einleitung die beste Seite der Waliser zeigt. Publikumsmäßig sah es hingegen nicht sehr gut aus, die Frauenquote war sehr hoch und bestand zu einem hohen Anteil aus Leuten, die die Lostprophets nur als ‚Last Train Home’, ‚Burn Burn’ und ‚Last Summer’ Band aus dem Musikfernsehen kannten. Entsprechend war dann das Staunen groß als die ollen Kamellen vom „Fake Sound Of Progress“ Album ausgepackt wurden. Gleichnamiger Titel stand als nächstes auf der Tracklist und einige Hartgesottene aus älteren Tagen der Band begannen das Werk akustisch mit ihrer Stimme zu begleiten. Beim nächsten Titel war es Zeit die Band etwas zu mustern, da mit ‚Make A Move’ wieder etwas aus dem Chartsschatz veräußert wurde. Ian trug eine schwarze Krawatte mit einem Totenkopf  darauf, der lustigerweise eine rote Augenklappe trug. Jamie Oliver trug eine Kappe die sehr an die von Fidel Castro erinnerte. Ansonsten gab es nichts Erwähnenswertes denn der Rest der Band war in Standardoutfit gekleidet. Leider gab es vom alten Album nicht mehr viel zu hören. Einzig ‚Shinobi Vs. Dragon Ninja’ waren Ian und Co bereit noch vom Erstlingswerk zu präsentieren. Zwei Ausnahmen und eine Überraschung gab es neben den immer gespielten Titeln ‚Start Something’, ‚Burn Burn’ und ‚Last Train Home’ noch: ‚Last Summer’ blieb eingemottet, ‚Sway’ der ewiglange letzte Track von der aktuellen CD wurde gespielt und sie spielten einen Live von nie gebrachten Song. Der Song besaß den Titel ‘Push Out The Jive, Bring In The Love’ und war laut Angaben von Watkins noch nie auf einem Konzert gespielt worden. Er kam angeblich von einer alten B-Sides, nur verwunderlich ist, dass die Jungs nicht wissen, dass der Titel als unveröffentlichter Song in einer Demoversion auf der Single von ‚Burn Burn’ in hierzulande erst dieses Jahr herausgebracht wurde. Eben genannte Single war der Abschluss des Konzerts und heizte die Stimmung noch mal kräftig auf. Für das nicht so textsichere Publikum wurde die beste Stelle des Songs Singalong tauglich gemacht indem nur noch Burn Burn im hinteren Teil des Songs gesungen wurde. Gesanglich begleitend kam der Gitarrist von Eighteen Visions zum Abschluss noch mal auf die Bühne. Der Song war gerade erst zu Ende, da verließen die Sieben die Bühne und es wurde sofort abgebaut. Etwas mager, dass die Band nur eine Stunde und damit gerade einmal doppelt so lang gespielt hat wie ihr Support.

Nils Manegold / Winfried Bulach