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August 2010

ERH Interview Primal Fear Juli 2010 mit Mat Sinner

Glückwunsch zunächst einmal zu einer gelungenen Live DVD. Wie kam es dazu, dass ihr gerade jetzt einen neuen Konzertfilm unter die Leute bringt?

"16.6 Before The Devil Knows You're Dead" war unser zweiterfolgreichster Release seit Gründung der Band mit einer sehr ausgiebigen Tournee durch die ganze Welt. So etwas ist immer ein Anlass die Kameras vor und hinter der Bühne laufen zulassen und nach sechs Jahren wieder eine DVD zu veröffentlichen.

Die DVD ist jetzt nur sehr kurz nach eurer in Amerika aufgenommenen Live CD erschienen. Warum habt ihr nicht zwei Medien beim gleichen Konzert aufgenommen? Und: Worin liegt denn für dich der qualitative Unterschied zwischen den einzelnen Songinterpretationen aus Pratteln und den USA?

Im Prinzip sind beide Formate gleichzeitig erschienen und kann man sowohl einzeln als auch in der Box gemeinsam kaufen. Es ist ja schließlich unsere erste offizielle Live CD nach 12 Jahren Primal Fear und acht CDs. Eigentlich wollten wir die Show in Atlanta für die DVD und CD verwenden. Wir hatten top Bedingungen was das Venue und die Recording Möglichkeiten betraf. Dann haben wir noch drei weitere Shows in Europa mitgeschnitten und zwischen dem Konzert in Atlanta und Pratteln liegen nun mal 30 Shows. Die Band war lockerer, die Laufwege eindeutig und es kam sehr viel Energie rüber. Deswegen haben wir unsere ursprüngliche Idee über den Haufen geworfen und für die DVD Pratteln verwendet. Die Songs unterscheiden sich fast gar nicht. Spielerisch waren beide Shows ähnlich gut.

Wie siehst du das gegenwärtige Line-Up der Band im Zusammenhang der Bandgeschichte?

Wir sind erwachsen und in unserem Alter bekommen die Lebenspartner schon mal Nachwuchs, deswegen ist das kein Jahr Pause für Primal Fear, sondern es geht mit temp. Ersatz weiter. Deswegen will ich mich auch nicht stur festlegen. Ich bewundere nur eine Band wie U2 - jeder Wechsel in der Band hinterlässt eine Lücke, Narben und bedeutet viel Arbeit. Aber das passiert in den besten Familien!

Fast alle Primal Fear Mitglieder verfolgen außerhalb der Band noch weitere Projekte und feste Bands. Wie leicht oder schwer ist es, alle für eine gemeinsame Tournee zusammenzubringen?

Primal Fear hat für alle Musiker absolute Priorität, sonst macht das keinen Sinn. Wir spielen so viele Konzerte und Tourneen, sind viel im Studio und weitere Aktivitäten - da kann man nicht permanent sich mit vier anderen Bands absprechen. Aber das wissen die Jungs - dafür kann sich jeder in der Primal Fear-freien Zeit verwirklichen, ohne Diskussion und Einschränkungen.

Seid ihr auf Tour eher die diszipliniert und hart arbeitende Band, oder gibt es nach all den Jahren "on the road" immer noch den großen Spaßfaktor beim Leben in Bus und Hotel?

Bleiben wir mal bei unserer letzten Tournee durch Nord Amerika, das war zwar eine harte und lange Tour mit endlosen Fahrten, aber wir haben auch viel vom Land gesehen und jeden Off-Day dementsprechend genutzt, mit großartigen Aktionen und viel Spaß. Es kommt sicher immer darauf an, wo man sich befindet und wie interessant man es für sich selbst empfindet, aber grundsätzlich macht uns das Touren noch sehr viel Laune!

Ihr habt jetzt innerhalb von etwas mehr als einem Jahr drei Veröffentlichungen gehabt. Geht es in dem Tempo weiter oder macht ihr jetzt erst einmal Pause, um euch anderen Dingen zu widmen? Wenn letzteres: Was kommt auf uns zu?

Wir spielen gerade Festivals und haben parallel mit den Aufnahmen zur ersten Solo CD von Ralf Scheepers gestartet. Snowy Shaw ist mit den Drums fertig, Sander Gommans hat für die Hälfte der Songs seine Gitarren eingespielt, Alex Beyrodt zwei Soli dazu beigesteuert - Ralf hat schon einige Vocal Tracks fertig und ich werde demnächst mit den Basstracks starten. Wir haben diese CD seit 3 Jahren schon in der Vorbereitung und jetzt waren wir mit der Songauswahl 100% zufrieden und es ist die richtige Zeit nach dem Release der Live CD & DVD. Dazu werden wir noch eine Europa Tour in Angriff nehmen, die am 18.September 2010 startet und uns durch 10 Länder führen wird.  

Danke für dieses Interview!