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Never 2L84H8

Label: STF Records (2003)

Dies ist der mittlerweile fünfte Longplayer der vier, na ja zurzeit nur drei, ein neuer Bassist wird gesucht, Herner Jungs, die jetzt seit 15 (!) Jahren im Geschäft sind.
Fangen wir außen an: Über das Wortspiel im Titel lässt sich sicherlich streiten, aber insgesamt kommt der Silberling gut eingepackt daher; Cover-Artwork und Booklet sind richtig gut gelungen. Der Inhalt ist eine gelungene Mischung zwischen Thrash-, Speed- und Melodic-Metal der durch sein Songwriting und die zwischendurch eingemischten Soundfragmente ins Auge bzw. Ohr fällt. Abgemischt ist das Ganze auch recht ordentlich, obwohl ich persönlich gerne etwas mehr vom Schlagzeug gehört hätte, das teilweise ein klein wenig kraftlos wirkt. Das Album fängt mit ‚The Spirit Is Gone’ ziemlich fetzig an. Das schnellere Instrumental-Stück ‚Once United...Twice United’ ist um ein Sprachsample herumgebaut und kombiniert einen feinen melodischen Teil mit Geschwindigkeit. Nach ‚Set Them Free 2002’, einer Neuauflage vom ersten Album und ‚Trash’, die dem Album beide etwas Kraft verleihen, zeigen ‚Greed’, das im Verlauf der sieben Minuten recht abwechslungsreich geraten ist, sowohl im Tempo als auch in der Härte, und ‚Masquerade’ balladeske Züge. ‚Soulless’, welches vor allem durch sein kräftiges und abgehacktes Riffing auffällt, und ‚The Spirit’ (Hymne mit hörenswertem Ende aus Samplefetzen), die zusammen mit den ersten beiden Stücken ‚The Spirit Suite’ bilden, runden die Scheibe durchaus gelungen ab.

Alles in allem ein durchaus hörbares, weil abwechslungsreiches und zu keinem Zeitpunkt langweiliges Album, dem zum Durchbruch eigentlich nur der allerletzte Kick fehlt. Ein Reinhören kann ich nur empfehlen, z.B. auf der Homepage der Vier, dort sind von allen Songs MP3-Hörproben abgelegt.

Robert Drechsler