Reviews

To Die For

Label: Victory Records (2003)

Integrity ist eine zu recht sehr umstrittene Band in den Hardcore Kreisen. Seit fünfzehn Jahren schon sind Integrity auf Bühnen und Alben zu hören, für manche als lebende Legenden des HC, für manche als der letzte Müll eben jener Musikrichtung. Sie scheißen auf alles, auf dem Weg zur Selbstverwirklichung. Für einige lässt da auch die political correctness zu wünschen übrig.
Zugegeben, die Texte scheinen für eine HC-Metal Band wirklich von einem anderen Stern. Anstatt der üblichen zornerfüllten Schreie nach Gewalt und Rebellion, sind die lyrischen Ergüsse bei Integrity geprägt von religiösem Gedankengut, Schuld und Sühne, Liebe und Hass. Sie sind schwach und teilweise jugendlich unreif.

Aber musikalisch reißt das Quintett aus Cleveland einiges wieder raus. Die acht Songs auf „To Die For“ bringen das Blut zum Kochen. Sehr düstere, langsam schleppende Metal Parts gepaart mit schnellen, gnadenlos aggressiven HC Einlagen. Manchmal rutschen sie mir doch zu sehr in den Thrash Metal ab, und klingen mir dann doch zu sehr nach Driller Killer. In der Biographie wird „To Die For“ angekündigt als apokalyptische Fusion der HC-Brutalität und der Grausamkeit des Metal. Na ja, so überzogen würde ich Integrity nicht beschreiben. Sie machen kaputte, kranke Musik, einfach wunderbaren Krach. Es ist einfach eine Scheibe ohne viel Abwechslung, die sich manchmal in einem energiereichen Brei verwandelt, und dabei eigentlich permanent in den Arsch tritt. Ich empfehle jedem das Album, erschienen unter Victory Records, mehrere Male zu hören, da es so den Hörer stärker mitreißen kann.

Tim Ruhl






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