Reviews

Through The Flesh To The Soul

Label: Scarlet Records (2003)

Manchmal gibt es interessante Zufälle im Leben, da macht man ein Interview mit Merciless, hört, dass sie mit Invocator und Entombed gespielt haben, versucht etwas über die erstgenannte Band herauszufinden und dann? Dann landet zwei Wochen später eine Comeback CD der Dänen im Briefkasten.

Da wird man natürlich neugierig. Spielen die so geilen Oldschool Death/Thrash wie die Herren von Merciless? Oder mit der Urgewalt der alten Entombed? Antwort: Nein! Sie spielen Thrash Metal moderner Prägung. Ich zitiere das Infoblatt: „Invocator is one of the last remaining Thrash Metal bands on a scene overcrowded with death metal, black metal, nu metal or whatever… This is the Sound of Thrash Metal for the next decade… and beyond”. Dann wäre ich lieber tot, denn wenn so Thrash in der Zukunft aussieht, hör ich nur noch gehippten Hopp. Oldschool ist zwar manchmal vertreten, doch der Gesang ist klar bzw. etwas angekratzt, doch völlig ausdrucksschwach. Schlagzeug durchschnitt, Bass ebenfalls und die Sahne einer Metal Band? Was machen die Gitarren? Riffen ordentlich, aber songundienlich, zerstückelt wirken die Tracks des Comebacks. Ob das früher auch so war, keine Ahnung, nur mit dieser Platte locken die Herren keinen hinterm Ofen vor. Das fast durchgängig gehaltene Midtempo, trägt auch nicht zum Abwechslungsreichtum des Scheibchens bei. So bleibt unterm Strich nicht viel auf der Habenseite, da nicht ein Song der 56min Platte durchgängig gefallen kann. Ähnlich wie bei Divine: Decay fehlt der Biss oder die geniale Melodieführung. Wer noch ein wenig am Hauseigenen Bandstammbaum feilen will, hier sind (Ex) Mitglieder von Withering Surface und Autumn Leaves an Drums und Schlagzeug am Werk. Absolut entbehrlich!

Christian Kremp