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House Of The Rising Gun

Label: Eigenproduktion (2005)

1999 begann die musikalische Geschichte von Jaked Off Shorts And Loaded Heads. Zwei Brüder gründen zusammen mit dem Nachbarn eine Coverband. Der Nachbar mit dem Keyboard wird durch einen Drummer ersetzt und die Band bekommt den Namen Blackout. Man bringt die ersten Demos heraus, die selbstverständlich unter Blackout veröffentlicht werden. 2003 kommt dann der Bruch. Die Band wird in ihren aktuellen Namen umbenannt und die Spielrichtung wird durch einige experimentelle Ideen erweitert. 2004 kommt dann die erste Demo unter dem neuen Namen, der nun die zweite Demo namens „House Of The Rising Gun“ folgt.

Nach dem zum Titel gehörenden Intro, dem Klassiker ‚House Of The Rising Sun’, der in ‚Entergalactic’ verarbeitet wurde, geht die Musik der Jungs aus Premich los. Sie bezeichnen das als Crossover im eigentlichen Sinne, was bedeutet, dass bei ihnen alle Experimente erlaubt sind. Entsprechend klingt die Musik: Keine Normen, keine Hooklines aber ebenso keine richtige Harmonie. Wenn man sich gegen Normen und Hooklines ausspricht, ist das nicht ungewöhnlich, denn es gibt einige Bands die das machen, aber trotzdem sollte man nicht zu experimentell werden, dass man sonst sein Klientel verfehlt. Genau das ist hier passiert. Die Jungs wollen unabhängig sein, aber ein Publikum ansprechen, welches auf Musik der härteren Gangart anspricht. Leider sollte man dabei Melodien oder andere musikalische Werkzeuge nutzen, die die Musik verbinden. Auf „House Of The Rising Gun“ hört man bereits bei ‚Concreted Dreams’, dass der Zusammenhang absolut fehlt. Zusammengestückelter Gesang, irgendwelche belanglose Riffs, die dazwischen geschoben werden, und ein Wechsel im Tempo können keinen Hund hinter dem Ofen hervorlocken. Musikalisch ist hier nicht mehr viel zu retten, denn selbst das gebotene Instrumentenspiel hat man schon hundert Mal besser bei anderen Newcomern gehört, manchmal fehlt eben das Talent. Die Jungs haben 2004 einen Newcomerwettbewerb in Erfurt gewonnen, wobei ihre unkonventionelle Bühnenshow, den Ausschlag dafür gegeben haben muss, denn musikalisch kann die Band nur vergraulen, nicht anlocken.

Schlimm das sagen zu müssen, aber diese Platte ist nicht das Material wert auf dem sie gepresst ist.

Winfried Bulach






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