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Chase This Light

Label: Interscope Records (2007)

Drei Jahre sind ins Land gegangen seit Jim Adkins und der Rest von Jimmy Eat World ihre letzte Komplettscheibe namens "Futures" auf den Markt gebracht haben. Ein Jahr nach "Futures" kam eine EP mit dem Titel "Stay On My Side Tonight" auf den Markt, der wenig Beachtung geschenkt wurde, vermutlich weil sie zu früh nach dem Album veröffentlicht wurde. Die Fans haben dennoch sehnsüchtig auf neuen Stoff gewartet, denn die Songs ‚Work' und vor allem ‚Pain' haben eingeschlagen wie eine Bombe. Nun steht "Chase This Light" in den Startlöchern und soll den Erfolg fortsetzen der seit "Bleed American" bei Jimmy Eat World garantiert ist.

Der Opener ist zugleich auch die erste Singleauskopplung der Platte und nennt sich 'Big Casino'. Vielleicht als Anlehnung an den Pokertrend der letzten Jahre beabsichtigt, rockt das gute Stück in allerbester 'Sweetness'-Manier los. Ein wenig Biss haben Jimmy Eat World seit ihren "Bleed American"-Tagen schon verloren, doch an Attraktivität gab es keinen Verlust, denn die Musik ist komplexer geworden, sowohl textlich als auch melodisch. Hier kann man die musikalische Evolution in Aktion sehen, denn es tat sich einiges auch von "Futures" zu "Chase This Light" und doch haben die Jungs nichts von ihren Erkennungsmerkmalen verloren, so dass man zwei Titel von verschiedenen Alben dennoch gleich leicht zur Band zuordnen kann. Die Band ist gefühlvoller geworden, aber nicht dem "Emo"-Mainstream verfallen. So ist das Stück "Gotta Be Somebody Blues" laut Jim Adkins "die unheimlichste Sache die sie je gemacht haben", und es fällt schon ein wenig aus dem Rahmen der "normalen" Mucke der Band. Das ist kein schlechtes, sondern im Gegenteil ein gutes, Zeichen, denn es zeigt, dass die Kreativität in der Gruppe kein Deut an Fahrt verloren hat. So kommt man nach der guten Dreiviertelstunde zum Fazit:

Das Album hat viele Hightlights und keine Schatten, deshalb kann man raten: Kaufen, Kaufen, Kaufen!

Winfried Bulach