Reviews

Tribute To Peter Panka

Label: Cool & Easy (2008)

Von allen deutschen Bands gibt es nur sehr wenige, auf die das Attribut "Legende" wirklich zutrifft. Dazu gehören unbestritten auch die Hannoveraner von Jane. Kaum eine andere Band aus unserem Land hat so sehr die Höhen und Tiefen des Musikgeschäfts ausgelotet wie diese Männer. Mir fällt keine Band ein, bei der sich das Personenkarussell öfter gedreht hätte, bei der alle erdenklichen Mitglieder aber trotzdem zumeist mehrfach ein- und wieder ausgestiegen wären als bei dieser interessanten Truppe!

Nun verstarb 2007 der langjährige Bandleader Peter Panka nach längerem Krebsleiden. Zu seinem Gedächtnis haben sich die verbliebenen Mitglieder um Klaus Walz, Charly Maucher und Werner Nadolny etwas besonderes einfallen lassen: Eine Tribute Tour, die die Band auch ins benachbarte Ausland geführt hat und die (zumindest bei der an diesem Abend gefilmten Show) mit Gaststars aus dem näheren und weiteren Umfeld der Band gespickt war.

Zu einem recht frühen Zeitpunkt verlassen dann auch alle Jane Musiker außer Charly und Arndt Schulz die Bühne, um für die Band Harlis Platz zu machen, mit der besagter Herr Maucher nach seinem zwischenzeitlichen Ausstieg in den 70er Jahren zwei gute Krautrockplatten aufgenommen hatte, an denen außer ihm auch der ebenfalls ehemalige Jane Musiker Wolfgang Krantz und der heutige zweite gitarrist von Jane, Arndt Schulz beteiligt waren. Leider ging es auch an diesem Abend nicht ganz ohne Spitzen gegen ehemalige Bandmitglieder ab, als Jon Symon vom Rockballet Warlock in drolligem Piratenoutfit nebenbei dem ex-Gitarristen Klaus Hess verbal eine reindonnert. Schade, selbst nach Peters Tod sind die ehemaligen Freunde noch zerstritten.

Das ändert aber an der Qualität der Musik und der beteiligten Musiker nichts. Vor allem der Auftritt der ehemaligen Zed Yago und Velvet Viper Chanteuse Jutta Weinhold ist gelungen. Dazu gesellt sich am Ende der ersten Disc noch ein überaus beeindruckendes Schlagzeug Duett zwischen Peter Panka Ersatz Fritz Randow (ex-Epitah, ex-Saxon) und Bernd Noske von Birth Control. Unterm Strich bekommen wir etwa drei Stunden hervorragender Musik und eine gute halbe Stunde Bonusmaterial verteilt auf zwei Silberteller. Das ist einmal ein würdiger Abschied von einem wichtigen deutschen Musiker. Rest in peace!

Frank Scheuermann






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