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Rocka Rolla

Label: Repertoire (1974)

Seit Jahrzehnten gehören Judas Priest zu den szeneprägenden Größen im Heavy Metal. Genau genommen kann man sogar behaupten, dass sie zusammen mit Gruppen wie Accept oder Saxon erst definiert haben, was Heavy Metal ist.

"Rocka Rolla" mit dem kultigen Coca Cola-Cover ist davon noch meilenweit entfernt. Die Platte bietet netten hippieesken Hardrock im typischen Stil der frühen 70er Jahre. Auch die auf dem Cover zur Schau gestellten Outfits sind noch nicht einmal ansatzweise mit der späteren Leder und Nietenmontur zu vergleichen.

Es spricht wohl Bände, dass von "Rocka Rolla" schon seit 35 Jahren kein einziger Song mehr im Liverepertoire der Band ist. Allerdings ist die Scheibe nun auch wieder nicht schlecht - sie ist nur eben völlig anders als alles, was hinterher noch kommen sollte. Halten wir den Jungs von damals zugute, dass die Band, obwohl schon 1969 gegründet, damals noch nicht lange in dieser Formation gespielt hatte, war der neue Sänger Rob Halford, der Ur-Shouter Al Atkins abgelöst hatte, doch nur ein kümmerliches Jährchen an Bord. Auch der Wechsel Glenn Tiptons von der Flying Hat Band zu Judas Priest war damals noch nicht so lange vollzogen, so dass die ineinander verschmolzene Gitarrenarbeit der Herren Tipton und Downing so noch nicht existierte, wie sie mittlerweile zur Trademark geworden ist.

In jedem Fall aber eine historisch wertvolle Anschaffung, die uns Repertoire hier in schöner Aufmachung ermöglichen.

Frank Scheuermann






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