- Friendship
- The Project
- Temptation
- Never Say Die
- Eyes Of A Betrayer
- Into The Cell
- Lies The Killing Hand
- Stardust
- Save Me
- Finale
Label: Eigenproduktion (2004)
Wer nicht viel erwartet, kann auch nicht enttäuscht werden. Das gilt natürlich auch für den umgekehrten Fall, insofern war ich über das o.g. Album doch freudig überrascht. Die Band Kingcrow existiert seit 1996, hat nach diversen Demo Tapes 2001 das Debut „Something Unknown“ veröffentlicht und beglückt uns nun mit dem zweiten Werk namens „Insider“.
Obwohl die Band aus Italien stammt, lohnt sich es sich weiterzulesen, denn ausnahmsweise haben wir es hier einmal mit einer Band zu tun, die sich nicht dem Mainstream anpasst und ihre eigenen Wege geht. Die Songs brillieren allesamt in einem Mix aus Heavy Metal und Progressive Rock. Schon das Intro ,Friendship’ hat herrliche Chorelemente und majestätische Gesangslinien bevor es mit dem progressiven Stampfer ,The Project’ weitergeht. Erinnert stellenweise an die Legenden von Savatage und Queensryche, was die Band hier abliefert. Sehr angetan bin ich vom Gitarrenduo Cafolla / Nastasi, die in ihrem Spiel wiederum mit der letzten Lanfear Scheibe „The Art Effect“ vergleichbar sind: Variantenreich, verspielt aber kein Gefriggel sowie eine harmonische Linie lassen sogar ein Instrumental wie ,Temptation’ zum Genuss werden. Das große Plus der Band liegt im Überraschungsmoment. Neben dem bereits erwähnten Opener tummelt sich mit ,Never Say Die’ eine klassische Rock Nummer auf dem Album, die hinten heraus spielerisch ebenfalls das Prädikat wertvoll verdient. ,Eyes Of A Betrayer’ und ,Lies’ könnten auch auf jedem Maiden Album vertreten sein, zwei straighte Uptempotracks, nicht allzu verstrickt aber mit hohem Unterhaltungsfaktor. Ein großes Plus ist auch Sänger Mauro Gelsomini, der in gewissen Momenten an Jon Schaffer zu Iced Earth Zeiten erinnert, wenn auch nicht ganz so melancholisch. Das einzige Manko der Platte besteht in den nervigen Dialogen am Ende der Songs die zwar die Konzeptstory stärker ins Licht rücken sollen aber einem doch gehörig auf den Zeiger gehen.
Alles in allem eine erfreuliche Scheibe, die in punkto Spielwitz und erfrischendem Songwriting eine ganze Menge zu bieten hat.
Oliver Bender