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Insanity

Label: STF Records (2006)

KomaSue ist eine Alternative Emo Rockband, jedenfalls bezeichnen sie selbst sich so. Auch Crossover wurde schon mit ihrem Stil in Verbindung gebracht. Die Wahrheit liegt wohl irgendwo dazwischen. 2002 schon gab es den ersten Output der Jungs aus Bayern. Es war ein Demo, welches sie als Grundstein ihrer musikalischen Laufbahn produzierten. Es folgten ein Samplerbeitrag und eine EP im Jahr 2003. Im darauf folgenden Jahr ging man auf Release Tour, um den Bekanntheitsgrad im Land zu erhöhen und sich eine breitere Fanbasis aufzubauen. Airplays auf Antenne Bayern und ein Artikel in einem renommierten Musikmagazin waren die vorzeitige Krönung ihrer Bemühungen. Doch nun zu ihrem „richtigen“ Debüt...

Vom Gesang her passt, die Bezeichnung Emo wie die Faust aufs Auge. Musikalisch sieht das anders aus, denn hier ist die Gangart etwas kraftvoller und man kann das Ganze getrost als Alternative Rock bezeichnen, insofern passt die musikalische Selbstcharakterisierung der Truppe ganz gut zu ihrem Schaffen. Die Jungs mit Jimmy Eat World zu vergleichen wäre zuviel des Guten, nicht nur wegen dem Qualitätsunterschied, sondern vor allem wegen der etwas anders gestrickten Musik, die einfach ganz andere Akzente setzt als die Amerikaner. Ab und zu nimmt der alternative Teil der Musik zu und von Emo ist nicht mehr viel zu hören. Ein Beispiel dafür ist das Stück ‚Systems’, welches etwas verrückt erscheint, wie das ebenfalls bei System Of A Down öfter der Fall ist. Die vorhandene Kreativität die hier ausgelebt wird, ist aber nicht überall zu spüren. ‚Honour’ ist eher einfach gestrickt und hat keine genialen Geistesblitze, die die Aufmerksamkeit des Hörers auf sich ziehen könnten. ‚Creeping’ hebt das Niveau wieder und gehört zu den besten Titeln des Debüts, weil es einen starken Ohrwurmcharakter hat und seltsamerweise an das Songwriting von bekannten Crossover Bands wie beispielsweise Linkin Park erinnert. Unter den übrigen Werken gibt es Licht und Schatten, die einen zwiespältigen Eindruck hinterlassen.

Nicht die allerschlechteste Scheibe, aber zum Hit des Jahres reicht es auch nicht. „Insanity“ ist eine akzeptable Scheibe, die man sich anhören kann, wenn man auf Emo und Alternative Rock steht.

Winfried Bulach