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SETI

Label: Nuclear Blast (2003)

SETI = Search For Extra Terrestrial Intelligence

Die vier Norweger um Sänger Psy Coma begeben sich nach nunmehr vier Jahren Abstinenz seit ihrem letzten Album „Animatronic” (Platz 92 in den deutschen Charts!) also auf die Suche nach außerirdischen Lebensformen und wollen neues im Universum entdecken.

Etwas umstritten war es schon, das letzte Album „Animatronic“, zwar hat es viele neue Fans angezogen, aber leider hat es auch den ´Kundestamm´ polarisiert - den einen gefiel der neue Stil, die anderen sehnten sich nach einer neuen „Nexus Polaris“. Ich kann aber beide Lager etwas beruhigen: Der aktuelle Output „SETI“ ist keine Fortsetzung von „Animatronic“, aber auch keine der alten Covenant Zeiten. Es ist vielmehr ein Mittelweg gesucht worden, bei dem aber wiederum sehr viel elektronische Einflüsse die Musik prägen. Von daher auch die Bezeichnung Cyber Metal, die den Electronic Metal nur etwas genauer umschreibt.

Musikalisch beginnt das Album mit einem harten Einstieg, dem Song ‚Cybertrash’, welcher mit schweren Gitarren beginnt und zeitweise orchestrale Parts integriert in denen die deutsche Gastsängerin Eileen mit ihrer verführerischen Stimme den Hörer in andere Welten entführt. Untermalt wird das ganze mit teilweise elektronischen Parts und der markanten Elektro-Stimme von Psy Coma - keinesfalls also Weltraummüll, wie der Songtitel vermuten lässt. Weniger dramatisch und orchestral dafür konfuser geht es mit ‚Planet Of The Apes’ weiter bevor ‚Star By Star’ den bisherigen Höhepunkt der CD darstellt. Ein wunderschön atmosphärisches Stück mit variablem Gesang und geilem Gitarrenriffing. Das beste Lied allerdings stellt für mich ganz klar ‚Neon’ dar, dass mit schweren Gitarren bewaffnet weniger elektronische dafür in höherem Maße Metalzutaten besitzt. Im Gegensatz dazu steht ‚Acid Theatre’, ein sehr elektronisches Stück das etwas abgehoben rüberkommt durch seinen interessanten Refrain und den Touch des übernatürlichem. In Punkto Gegensätze wird man gegen Ende der CD doch sehr unterschiedlich mit den letzten beiden Songs entlassen. Zum einen hätten wir ‚Hollow Earth’, den mit Abstand schnellsten Song der Platte, der sehr treibend durch die Boxen bläst und zum anderen als letzten Song ‚Industrial Twilight’, das langsamste Stück des Silberlings, dass schleppend rüberkommt und ein gutes Ende der CD darstellt und dazu anregt auf Repeat zu drücken.

Im Ganzen betrachtet ist „SETI“ ein interessantes Album, dass durch seinen elektronischen Beigeschmack ordentlich mit Würze versehen wurde und durchaus den Erfolg des Vorgängers „Animatronic“ erreichen könnte.

Thomas Schmitt