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AssasiNation

Label: Century Media (2006)

Waaaaah, was für ein Brett! Konnte ich mich früher für Krisiun und deren Überschall-Geballer nie so richtig begeistern, weil in meinen Augen zu chaotisch und abwechslungsarm, so zeigt „AssassiNation“ auf, wie sehr sich die Brasilianer weiter entwickelt haben. Wie auch die Vorgänger haut die neue Langrille von der ersten Sekunde an in die Fresse, schafft es dabei aber unglaublicherweise, zu grooven wie Hölle. Einmal gepackt, lässt dich dieser Klanggewordene Güterzug nicht wieder los und schleift den Kadaver eine Dreiviertelstunde lang widerstandslos mit sich mit.

Wer dieses Massaker jedoch überlebt, darf bezeugen, dass „AssassiNation“ das beste Werk des brasilianischen Bruder-Trios darstellt. Anstatt wie früher dem Hörer das Gefühl zu geben, an einer vielbefahrenen Autobahn zu stehen, wo alles an einem mit 200 km/h vorbei rast, erreichen die Songs endlich mal das Innere des Ohrs und bleiben darin haften. Einen großen Anteil daran hat zu einem großen Teil auch die Tatsache, dass die Songs abwechslungsreicher als früher ausgefallen sind und man das Tempo variiert. Frei nach dem Motto: Wer bremst, verliert eben nicht! Ansonsten regiert hier wieder einmal die volle Florida-Keule mit Parallelen zu Acts wie Cannibal Corpse, Deicide oder Morbid Angel, wobei man sich auch nicht scheut, kurz eine trügerische Ruhe aufkommen zu lassen (‚Doomed‘, ‚Summon‘). Obwohl zwar hörbar von den genannten Helden beeinflusst, klingen die Kolesne-Brüder niemals wie ein Plagiat, sondern wissen, wie man sich eine gewisse Eigenständigkeit bewahrt. Und was die Jungs dazu technisch vom Leder lassen, dürfte sogar selbst einen gewissen Trey Azagtoth vor Neid erblassen lassen.

Hört einfach mal in den Killer-Opener ‚Bloodcraft‘, den Über-Nackenbrecher ‚H.O.G.‘, ‚United In Deception‘ oder das toll umgesetzte Motörhead-Cover ‚Sweet Revenge‘ rein und überzeugt euch selbst. Ein Album, von dem vom geilen Coverartwort über die Produktion bis zu den Songs alles stimmt! Mit diesem Album sollten die Conquerors Of Armageddon ihr Black Force Domain mit Leichtigkeit verteidigen können.

Michael Meyer