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Start Something

Label: Sony (2004)

Drei lange Jahre ist es her, seit die Lostprophets etwas Neues gebracht haben. Im Gegensatz zu ihrem ersten Album hatten sie diesmal einen Produzenten und ein Budget zur Verfügung. Trotz der unprofessionellen Produktionsweise ihres ersten Albums wurde es ein Riesenerfolg und die Band bekam, den Kerrang Award für den besten Newcomer. Eric Valentine, der schon Produzent für Bands wie Queens Of The Stone Age und Good Charlotte war, half den Jungs um Ian Watkins bei ihrer neusten Produktion.

Den Anfang des Albums macht ‚We Still Kill The Old Way’ und hier wird bereits voll losgelegt. Es ist der typische Lostprophets Sound der nur schwer zu beschreiben ist. Gepaart wird dieser mit der einzigartigen Stimme von Ian, der ab und an Hilfe von Jamie Oliver, dem Mann an den Turntables, bekommt. Die Melodie ist sehr eingängig und der Gesang ist klar und hell. Der zweite Song ‚To Hell We Ride’ wurde bereits beim Soundtrack zu „Need For Speed - Underground“ benutzt und ist die typisch treibende Musik zum Auto fahren. Der Song beginnt mit einer herausragenden Gitarre und einem Aufschrei, der aber dann von einem geregelten Ablauf des Songs abgelöst wird, der dennoch sehr abenteuerlich ist. Der Refrain bietet sich geradezu dazu an mitgesungen zu werden. Die erste Singleauskoppelung dieses Albums wird der fünfte Track ‚Burn Burn’ sein. Der Name ist Programm und das Lied arbeitet sich zum wichtigsten Punkt hin, bei dem klar wird warum der Song ‚Burn Burn’ heißt. Ab dem Punkt steigert sich das stetige ‚Burn Burn’ auf ein Tempo und eine Lautstärke, bei der man mitgehen muss und es wird klar warum gerade dieser Song ausgekoppelt wurde. Wer es etwas langsamer mag sollte sich ‚Goodbye Tonight’ anhören. Keine überschwängliche Lautstärke und Aggressivität einfach nur Musik zum Genießen und Nachdenken. Abgeschlossen wird das Album mit dem Werk ‚Sway’. Das langsame Tempo und der extrem hohe Gesang, bei dem Ians Stimme trotzdem nicht zusammenbricht, charakterisieren diesen Song. Ein gut gewählter Abschluss, denn der Song klingt extrem lang mit elektronischen Glockenklängen aus, die einen ins Träumen geraten lassen.

Die Ecken und Kanten sind im Gegensatz zu „Fake Sound Of Progress“ etwas geschliffen worden. Im Gegenzug wurde der Sound verbessert und strukturiert. Wer das Debütalbum kennt, hat hier einen würdigen Nachfolger. Alle anderen sollten sich das Album auf jeden Fall anhören, denn es ist unbeschreiblich gut.

Winfried Bulach