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Signs Of Existence

Label: Spinefarm Records (2008)

Erst 2004 gegründet, veröffentlichen MyGrain numehr ihr Zweitwerk - und dieses hat es in sich! Die Band hat sich dem melodischen Death Metal verschrieben, der um ein paar thrashige Elemente angereichert ist und zu keinem Zeitpunkt Langeweile aufkommen lässt oder gar abgedroschen wirkt. MyGrain sind schlicht erfrischend, überzeugen mit Spielfreude und einer Menge mitreißender Passagen. Beispiele hierfür sind das furiose 'Asphyxiated And Inflammable' sowie 'Human Wasteland', dessen zierender Chorus schlicht als vertonte Nachdenklichkeit beschrieben werden muss; einen ebenfalls großartigen Chorus bietet 'This Perfect Chaos'.

Die Band scheut sich nicht, hin und wieder das Gaspedal durchzudrücken, und mit Tommy haben sie einen facettenreichen Sänger in ihren Reihen, der gekonnt zwischen grunzen, schreien und klarem Gesang hin- und herpendelt. Als großes Plus stellen sich überdies die tollen, eigenwilligen Synth-Melodien heraus, die durchaus mal poppig ausfallen können ('Alienation'), ohne dass dies im Geringsten negativ anzumerken wäre; sie gehen mit den harten Gitarren und dem treibenden Drumming vielmehr eine stimmige Allianz ein.

Im modernen Sound von MyGrain lassen sich zwar teilweise Soilwork-Einflüsse ausmachen (so beispielsweise bei 'Final Frontier' und im Hinblick auf den Gesang), dennoch verfügen sie über genügend eigene Identität, um nicht als Kopie anderer Bands abgewertet werden zu können. Dieses interessante Album findet die richtige Balance aus Melodie und Härte. Neben "Minus Exitus" von Dark Age in diesem Monat das zweite hochwertige Album aus diesem Bereich. Diese Finnen sollte man angetestet haben und im Auge behalten - Daumen hoch!

Stefan Raehse