Reviews

Morse, Neal
Testimony 2

Label: InsideOut (2011)

Vor knapp einer Dekade hat Neal Morse die Proggemeinde sehr verletzt, als er seinen Abschied von den Bärten (Spock's Beard) verkündete, um fürderhin nur noch Jesusmusik zu machen. Naja, fast jedenfalls. Sein erstes Solowerk, das zumindest ein wenig tief in die Kitschkiste gegriffen hat, hieß dann Testimony und wurde nicht nur textlich von vielen alten Fans nicht wirklich verstanden.

Mit seinem neuen Werk "Testimony 2" hat man nun das Gefühl, dass der Kreis sich schließt. Nicht nur, dass Neal Morse wioeder deutlich progressiver zur Sache geht. Er spielt auch deutlich härter als zuletzt. Und das wichtigste ist wohl die Erkenntnis, dass er auch wieder mit seinen alten Kumpels (und seinem Bruder) Musik machen kann. Auf Teilen von "Testimony 2" sind nämlich wieder Spock's Beard zu hören! Fans von "V" oder "Snow" können sich also vor Freude über eine quasi Reunion schon nicht mehr auf den Stühlen halten. Nun müssen wir sehen, was denn sonst noch so anliegt, da Herr Morse doch schon mit der kaum noch erwarteten Transatlantic Reunion vor über einem Jahr angefangen hatte, sich mit seiner Vergangenheit zu versöhnen.

In dezenter Hoffnung auf die endgültige Spock's Beard Reunion kann ich nur sagen: Der Patient ist musikalisch voll auf dem Weg der Besserung. Und über den Sinngehalt von Texten wird ja bei anderen auch nicht nachgedacht, wenn sie das Anbeten dunkler Mächte fordern, oder? Dann doch lieder das Bekenntnis zum Mann, der als erster die Idee mit der Feindesliebe hatte!

Frank Scheuermann






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