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How I Learned To Stop Giving A Shit And Love Mindless Self Indulgence

Label: Metropolis Records (2013)

Sehnsüchtig wurde es erwartet und nun ist es endlich da: das neue Album von Mindless Self Indulgence "How I Learned To Stop Giving A Shit And Love Mindless Self Indulgence".

Geschlagene 5 Jahre haben wir nichts mehr von ihnen gehört und umso größer ist die Vorfreude auf das neue Album. Berechtigt? Allerdings! MSI haben sich erneut selbst übertroffen und führen uns in eine Musikwelt, die an Abwechslung und Einmaligkeit nicht mehr zu überbieten ist! Ganz klar: dies ist kein Album zum Nebenherdudeln, sondern eines zum Abgehen!

Dass die Band schon immer sehr extravagant und experimentierfreudig war, dürfte allen bekannt sein und für diejenigen, denen das noch nicht klar ist: einfach mal den Bandnamen und den Albumstitel übersetzen…
Völlig verrückt und abgehoben, das sind die Dinge, die einem normalerweise als erstes in den Sinn kommen, wenn man dieses Album hört. Ich sehe das anders: es ist schlicht außergewöhnlich.

MSI schmeißen so viele verschiedene Musikrichtungen zusammen und erschaffen sich daraus ihren völlig eigenen Sound, den es so definitiv kein zweites Mal auf dieser Welt gibt; eine Fähigkeit, die nicht jedem Künstler gegönnt ist. Eine Mischung aus Electronica, Punk und Hip Hop. Kombinierbar? Eindeutig! Zumindest gelingt es MSI fast in nahezu grandioser Perfektion.

Die Texte sind teils genauso verrückt wie die Band selbst, ebenso der Grundsound des Albums, doch in keinster Weise zu oberflächlich. Im Gegenteil: MSI greifen viele Dinge sehr treffend auf und nehmen mit ihren Texten kein Blatt vor den Mund, was durch den ausgefallenen Musikstil noch einmal zusätzlich unterstrichen wird.

Spielt man den ersten Titel ab, so wird der Raum erst einmal mit den Zeilen "Son Of A Bitch" beschallt und macht sehr deutlich, auf welchem Niveau wir uns bei diesem Album bewegen. Zusätzliche Highlights neben 'Witness' und beste Grundvoraussetzung zum Reinhören sind 'I Want To Be Black', 'Hey Tomorrow Fuck You and Your Friend Yesterday' und 'Kill You All In A Hip Hop Rage'.

Anhören und genießen! Etwas Vergleichbares werdet ihr auf dem Markt nicht mehr finden! Eine traurige Entwicklung, dass es kaum noch außergewöhnliche Bands gibt, die ihren grundlegend eigenen Sound verwirklichen, doch MSI lassen mich wieder hoffen, dass es doch noch möglich ist.
Deutlicher kann ich eine Kaufempfehlung gar nicht mehr aussprechen.

10/10

Me Lina