Reviews

Mike & The Mechanix
Out Of The Blue

Label: BMG (2019)

Ein gewisses Gespür für Popmelodien konnte man Mike Rutherford noch nie absprechen. Da, wo in der klassischen Genesisbesetzung Peter Gabriel und Steve Hackett für Prog reinsten Fahrwassers standen, da waren Phil Collins und Mike Rutherford immer die Vertreter der einschmeichelnden Melodien.

Auf ganze zwei Soloplatten und nunmehr neun Veröffentlichungen mit Mike & The Mechanix kann er nun neben den Erfolgen seiner alten Hausband zurückschauen, auch wenn mit Paul Young (vor fast 20 Jahren verstorben) und Paul Carrack (seit etwa 15 Jahren ausgestiegen) die beiden vokalistischen Aushängeschilder abhanden gekommen sind.

Was bietet man uns nun, auf "Out Of The Blue", dem neunten Silberteller fieser gut durchgemischten Truppe? Es ist eine etwas merkwürdig anmutende Zusammenstellung neuer und alter Songs. Alles, bis auf drei Stücke sind Neuaufnahmen in der neuen Besetzung. Mike Rutherford war der Meinung, dass man die jetzt seit einigen Jahren eingespielte Neuauflage der Band in den von ihr ebenfalls neu entwickelten Liveversione verewigen müsste. Ich nehme mal an, dass alle beinharten Fans das mögen werden, dann die neuen Songs, allen voran das Titelstück, bieten den satten Melodienüberschuss, den man gewöhnt ist. Die Neuaufnahmen hätte ich nicht wirklich gebraucht, nehme sie aber mit.

Mir hätte die Produktion mit ein paar Ecken und Kanten deutlich besser gefallen. Im jetzigen Soundgewand ist mir das zu viel Pop und viel zu wenig Rock. Aber jedem Tierchen sein Pläsierchen.

Frank Scheuermann

7/10