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Upon The World

Label: Massacre Records (2004)

Würden Bach, Mozart und Konsorten nicht schon seit Dekaden in ihren Gräbern verrotten, würden sie angesichts der tausenden von Huldigungen wahre Freudensprünge machen und laut jubelnd nach Skandinavien pilgern, um all ihren Jüngern freudestrahlend auf die Schulter zu klopfen und ihre Tantiemen zu kassieren.

Auch Meduza zeigen sich mit ihrem Zweitwerk „Upon The World“ schwerstens von den alten Helden inspiriert, verbinden die Klassik-Elemente aber so gekonnt mit der notwendigen Härte wie es ansonsten nur der Meister der Neoklassik, Yngwie Malmsteen, kann bzw. konnte, ist sein Zenit doch schon seit längerem überschritten und eine Nachfolge dringend vonnöten. Der Schweden-Fünfer hat jedenfalls schon mal das Sägeblatt eingespannt um den Thron dem Boden ein Stück näher zu bringen. Zwar fehlt noch ein Stück, um einem Jahrhundert-Klassiker dieses Genres wie „Odyssey“ das Wasser zu reichen, aber mit dem düsteren ‚Dream On’ oder dem Titeltrack ist man schon mal auf dem besten Weg, zumal die Stimme von Apollo (ex-Majestic, Time Requiem) nicht weit von der Klasse eines Jeff Scott Soto oder Joe-Lynn Turner entfernt ist. Ein weiterer Vorteil der Band ist auch, dass die Gitarren nicht zu sehr im Vordergrund solieren, d.h. alles in Grund und Boden fiedeln, sondern eher songdienlich eingesetzt werden, was aber nicht heißt, dass nicht genug Freiraum für geile Soli wäre.

Man darf gespannt sein, was beim nächsten Release auf uns zukommt. Bis dahin sollte sich jeder Malmsteen-Fan von „Upon The World“ mal die Ohren durchblasen lassen.

Michael Meyer






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