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Spine Of God

Label: Steamhammer (2006)

Die Diskographie ausmisten und ein paar Rohdiamanten aus frühen Tagen an neu dazu gewonnene Fans zu bringen, das ist der Plan von Steamhammer als sie „Spine Of God“ und „25 Tab“ ausgegraben haben. „Spine Of God“ war das Debüt der heutigen Hard / Stoner Rocker und gehörte damals ebenso wie der Nachfolger zu einer anderen Musikgattung, dem Alternative Rock. Dass die Jungs um Dave Wyndorf dieses Jahr den Nachfolger zu „Monolithic Baby“ herausbringen wollen, ist kein Geheimnis. Seit Ende des letzten Jahres sind die Jungs im Studio und bearbeiten ihre Instrumente um ein neues, erfolgreiches Werk zu schaffen. Zur Überbrückung muss aber erstmal der alte Stoff herhalten.

Nett was die Toningenieure am Anfang von ‚Pill Shovel’ mit den Stereokanälen treiben. Es werden Gefühle von Surround Sound erzeugt, die eine nette Abwechslung zu „normalen“ Aufnahmen bieten. Nach dem „Vorspiel“ mit dem Schlagzeug schalten sich die Gitarren ein. Hallende, aber kräftige Klänge strömen in den Raum und füllen ihr vollständig aus. Der Titel gehört zu den besten in der Anfangszeit der Gruppe. ‚Medicine’ macht im aktuellen Stil weiter, der später zum Steckenpferd der New Jersey Boys werden sollte. Das allgegenwärtige „Baby“ aus Daves Kehle prägte schon damals den Sound. Der Titeltrack geht dann wieder mehr in Richtung Alternative weg vom Hard Rock. Man kann die Drogeneinflüsse nicht oft genug betonen, die Leben und Musik von Monster Magnet geprägt haben. Die Abgedrehtheit der Musik scheint sich auch in der Spiellänge des jeweiligen Werks niederzuschlagen, denn ‚Spine Of God’ bringt es auf acht Minuten. Die beiden folgenden Stücke gehen wieder flotter zu Gange. ‚Sin's A Good Man's Brother’ gehört zu den Songs, die verdeutlichen, warum Monster Magnet oft als Desert Rock bezeichnet wird. Er könnte als Begleitung eines Road Movies dienen. Den Abschluss macht das ‚Ozium’ Duo, einmal das Original und als Bonus der Neuauflage das Demo. Der größte Unterschied ist, wie zu erwarten, klangqualitativer Art. Die gefilterte und abgefeilte Variante ist zu bevorzugen, denn die acht Minuten Demo dienen nur sammlungstechnischen Zwecken.

„Spine Of God“ ist die bessere der beiden ersten Scheiben von Monster Magnet. Wer sie noch nicht hat, sollte sie sich unbedingt zulegen, wenn er aktuelle Werke der Truppe bereits im Schrank stehen hat.

Winfried Bulach