Reviews

Neverland (TR)
Ophidia

Label: AFM Records (2010)

Grenzübergreifende Maßnahmen finde ich jetzt erst einmal grundsätzlich in höchstem Maße löblich. Die namentlich an Peter Pan und seine verlorenen Jungs gemahnende Truppe ist ein solch grenzübergreifendes Unternehmen in einem Teil der Welt, in dem das nicht so stressfrei abzulaufen pflegt wie in Westeuropa: Die Band besteht aus Griechen und Türken. Dass eine Band mit diesem ethnischen Hintergrund sich dazu entschließt, melodischen Symphonic Metal mit leicht progressiven Elementen und einem Hauch von Gothic Elementen zu spielen ist ebenfalls eher sympathisch, zumal die orientalische Herkunft sich in manchen Melodiebögen zumindest dezent erahnen lässt.

"Ophidia" ist das zweite Werk dieser jungen mediterranen Truppe nach "Reversing Time". Wie schon zuvor konnte man wieder einmal einen Gastmusiker für die Platte gewinnen: Waren es vormals noch Leute wie Blind Guardians Hansi Kürsch oder Tom Eglund von Evergrey, so hat man sich heuer den Mountain King, Mr. Jon Oliva himself geangelt.

Die Produktion ist durchaus gelungen, die Songs tönen recht gefällig aus den Boxen. Wer dem symphonischen Ansatz etwas abgewinnen kann, der wird sicherlich seine Freude an der Scheibe haben, zumal man nicht ganz so nach Rondo Veneziano klingt wie die Rhapsody Kollegen. Wer allerdings Vorbehalte gegen allzu viel Zuckerguss hat, der sollte eher vorsichtig an die Scheibe herangehen.

Frank Scheuermann