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Just A Crisis EP

Label: Eigenproduktion (2006)

Odium kann man getrost als alte Hasen im Musikgeschäft bezeichnen. Gegründet wurde die Truppe bereits 1993 von Gitarrist Rochus Pfaff. Es dauerte einige Jahre um ein festes Line Up zu finden mit dem alle beteiligten zufrieden waren. Zwei Scheiben werden in Eigenregie auf die Beine gestellt. 2000 kommt es zu einer weiteren Verstärkung des Line Ups. Der rohe, trendfreie Heavy Metal wird durch ihre Einflüsse etwas abgeschliffen und die Klänge werden differenzierter und melodiöser. 2001 entsteht die CD „A New Beginning". Es folgen Festivalauftritte vor Größen wie Testament und Clawfinger. 2003 wurde ein neues Album namens „Written In Flesh" nachgeschoben und nun kommt eine EP hinterher.

Die Melodik ist den Jungs nicht abzusprechen, die durch die Verstärkung hineingekommen ist. Griffige Riffs und stampfender Sound geben sich bei ‚Confessions’ die Klinke in die Hand. Einzig der Gesang wirkt etwa dünn, auch wenn er manchmal etwas brachial durch die Gegend geschrieen wird. Solide geht es dann mit ‚Diet’ weiter. Man hört schon einen Hauch von Metallica aus dem Sound von Odium heraus, was nicht zwangsläufig schlecht sein muss, denn die Musik ist dennoch eigenständig. Die Texte beschäftigen sich, wie man bei eben genanntem Titel schon schließen kann, mit nicht allzu trivialen Themen. Leise Gesellschaftskritik und Reflexion des Lebens haben sich deutlich in der Lyrik der Metaller niedergelassen. Das Ganze wird emotional durch das teilweise Shouten der Vocals nochmals unterstrichen. Der Titeltrack der Scheibe hat es in sich. Knapp fünf Minuten des Songs beinhalten alle Facetten die die Band ausmachen, unter anderem auch ein nettes, wenn auch kurzes Gitarrensolo. Die Songs der EP unterscheiden sich zwar musikalisch und textlich voneinander, aber es könnte noch einen Tick differenzierter sein um mehr Unterhaltungswert zu bieten.

Die EP ist ganz nett, aber kein Zwangskauf. Wer will kann bei den Jungs mal reinhören und nach einem Track entscheiden, ob die Musik zusagt.

Winfried Bulach