Reviews

Sunday Morning

Label: Eigenproduktion (2005)

Mehr als 10 Jahre hat die Kombo Out Of Season mittlerweile auf dem Buckel. 1994 wurde sie als Punkrockband gegründet, doch entwickelte sich stetig weiter und zu ihrem eigenen Sound hin. Einflüsse verschiedenster Musikstile wurden dabei eingebaut um einen eigenen Mix zu erschaffen. Mehr als 250 Konzerte haben sie gespielt, wobei sie Support von allerlei großen Gruppen waren: Such A Surge, Dover, Samiam, Emil Bulls, etc. Sie haben sich inzwischen als feste Größe in Süddeutschland festgesetzt und rocken des Öfteren die einschlägigen Locations, wie das LKA und die Röhre in Stuttgart. Ihre neue Scheibe soll ihr Repertoire erweitern und neue Fans finden. Mal sehn ob das klappt.

Mit dem Punkrock ist es nicht mehr weit her, das ist die erste Feststellung die man macht, wenn man ‚Hello’ aus den Boxen dröhnen hört. Schlecht ist das nicht, denn das was die Membranen der Lautsprecher in Schwingung bringt, ist erfrischend und neu. Die Qualität ist beeindruckend für deutsche Verhältnisse in dieser Sparte der Musik. Das Gitarrenspiel ist filigran und konnte über die lange Zeit des Bestehens nahezu bis zur Perfektion heranreifen. Das Songwriting ist abwechslungsreich und besitzt dennoch einen eigenen Stil, der Out Of Season unverkennbar macht. Keiner der Songs klingt gleich, so dass das Album einen hohen Unterhaltungs- und Wiederhörwert besitzt. Nach dieser Vorstellung ist auch die beeindruckende Liste an supporteten Künstlern zu verstehen, die wohl ebenfalls vom Sound der Band verzaubert wurden. Die ruhigen Zeiten von „The Fine Art To Say Fuck You“, die meine Kollegin in ihrem Fazit erwähnt, sind vorbei, falls sie jemals existiert haben. ‚Kiss My Ass’ gehört zu den Top 3 von „Sunday Morning“, denn er tritt mit seinen Hardcoreanleihen und den harten Gitarren ordentlich in den Arsch. Um zu zeigen, dass man die alten Stücke auch in den neuen, härteren Stil einpassen kann, hat die Band ihren Hit ‚The Fine Art’ aufpoliert und ebenfalls in die Tracklist gepackt.

„Sunday Morning“ kann sich mehr als hören lassen, die Jungs haben gute Arbeit geleistet, die eigentlich nur eine Frage offen lässt: Wie geil geht die Band live ab?

Winfried Bulach






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