Reviews

Easton Hope

Label: AFM Records (2010)

'Rise And Ruin' nennt sich das an und für sich recht unnötige über zweiminütige Intro der zweiten Orden Ogan Scheibe und lässt schlimmstes befürchten. Kommt dann aber nicht. "Easton Hope" ist die Scheibe, auf die Fans alter Running Wild, Blind Guardian, Freedom Call etc. schon seit längerer Zeit gewartet haben.

Große, chorlastige Refrains, eine Doublebass, die streckenweise schneller zuschlägt als eine Popcornmaschine, hymnenhafte Keyboards und selbstbewusst vorgetragene Gitarrensoli. Das ganze bewegt sich dennoch ohne allzu großes Pathos an der Schnittstelle von Symphonic Metal, Powermetal und Progressive Metal. Dabei fallen vor allem die Chöre in Cinemascope auf, die sich richtig in den Gehörgängen festsetzen.

Dass die Band mit dem nur leidlich behaltbaren Namen möglichst viele Territorien beackern möchte scheint bei der Nummer 'We Are Pirates' besonders deutlich hervorzuheben, feierten doch zuletzt Bands wie Alestorm mit Piratenmetal schier unglaubliche Erfolge. Aber die Harmonien von Orden Ogan sind feiner gesponnen als das grobe Seemannsgarn der freibeutenden Schotten. Daran ändert auch das gegen Ende eingespielte Akkordeon nichts.

Die Band verfügt über großes Potenzial, das auf "Easton Hope" schon sehr deutlich angedeutet wird. Allerdings gibt es dabei immer noch Raum nach oben. So könnte man die zuweilen etwas zu runden und glatten Arrangements ein wenig rockiger und schmutziger gestalten. Aber das ist eben mein Geschmack. Hoffnung - um noch kurz auf den Plattentitel anzuspielen - gibt es hier zuhauf.

Frank Scheuermann






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