1. Things Left Unsaid
2. It's What We Do
3. Ebb And Flow
4. Sum
5. Skins
6. Unsung
7. Anisina
8. The Lost Art Of Conversation
9. On Noodle Street
10. Night Light
11. Allons-Y (1)
12. Autumn '68
13. Allons-Y (2)
14. Talkin' Hawkin'
15. Calling
16. Eyes To Pearls
17. Surfacing
18. Louder Than Words
19. TBS9
20. TBS14
21. Nervana
Label: Warner Music (2014)
Selten war der Name einer Platte so gut gewählt wie in diesem Fall. Wie ein nicht endender Fluss umspült die Musik den Zuhörer.
Lange Jahre hatten die Fans der Progressive Rock Legende Pink Floyd die Hoffnung aufgegeben, von ihren Lieblingen noch einmal ungehörte Musik präsentiert zu bekommen. Es gab 2005 mit der Teilnahme am Live 8 in Originalbesetzung (inklusive Roger Waters) noch einmal einen kleinen Hoffnungsschimmer, der aber mit dem Ableben von Richard Wright einige Jahre später dann doch endgültig zunichte gemacht worden ist.
Nun haben sich David Gilmour und Nick Mason daran gemacht, die Überreste aus den Sessions für die 1994er Scheibe "The Division Bell" noch einmal zu sichten und noch fehlende Spuren zu ergänzen. Kann man das Ergebnis als ein reguläres Pink Floyd Studioalbum betrachten? Ja und nein. Für ein Album, das auf Resteverwertung fußt, ist das Ergebnis durchaus hörenswert und weist auch eine unfassbare Kohärenz auf. Die fast ausschließlich instrumentalen Tracks nehmen den Zuhörer auf eine Reise ins tiefste Innere der eigenen Seele mit. Böse Zungen könnten auch von New Age oder Fahrstuhlmusik reden. Wahr daran ist, dass die ineinander verflochtenen Teile, die häufig nicht einmal die 2-Minuten-Marke erreichen, zumeist nur den Charakter von aneinandergereihten Intros haben. Kaum ein Titel bleibt wirklich nachhaltig im Gedächtnis. Aber es macht die Klasse dieser Band aus, dass alles zusammen fließt und dem Albumtitel dabei überaus gerecht wird. Natürlich ist es weder ein neues "Dark Side Of The Moon", "Wish You Were Here" oder auch nur "The Wall" geworden, aber davon war selbst bei größtem Optimismus nicht auszugehen (zumal alle Pink Floyd Veröffentlichungen ohne Roger Waters dieses Problem aufzuweisen haben).
Was bleibt, ist eine sehr schöne Hommage an Richard Wright, die toll aufgemacht ist und wohl endgültig den Deckel auf das Buch Pink Floyd legt. Eine sinnvolle und ästhetisch ansprechende Vollendung im Opus einer der größten Rockbands der Welt.
Frank Scheuermann
8/10