- Moonbabies
- The Nobel Savage
- Ataraxia
- 70 Vir
- Micronesia
- Interlude In Milan
- Digital Vertigo
- Ground Zero
- Midnight Bell
- Ignotus Per Ignotium
Label: InsideOut (2002)
Planet X das ist Progressivität, instrumentale Musik auf höchstem Niveau und das Gefühl in eine andere Welt zu entfliehen. Derek Sherinian, der sein Können schon bei Ausnahmeband Dream Theater („Falling Into Infinity“) unter Beweis stellte; Tony MacAlpine, dessen Solo-Projekte für Furore sorgten; und Drummer Virgil Donati spielten als Planet X nun ihr drittes Album „Moonbabies“ ein.
Die Odyssee ins Reich von Planet X beginnt mit dem Track ‚Moonbabies’, bei dem es erstmal gemächlicher zugeht ehe man zu den gefrikelten und ´abgehobenen´ Parts übergeht. In ‚Ataraxia’ wird der Lauschende durch ein Wechselbad der Gefühle geschickt, denn zum einen bekommt man zuckersüße Keyboard / Gitarren Parts zu hören und zum anderen wird durch eben diese wieder eine bedrohliche Stimmung aufgebaut, die ihren Abschluss in einem ´Wirrwarr´ findet. Besonders Tracks wie ‚70 Vir’ oder ‚Interlude In Milan’ überzeugen durch ihre vielen Tempowechsel und ihr Variationsreichtum, so dass es keine einzige langweilige Sekunde innerhalb dieser Songs gibt. Abgerundet wird „Moonbabies“ mit ‚Ignotus Per Ignotium’, einem sehr gitarrenlastigen Instrumental, das wohl das abgehobenste Stück dieses Silberlings darstellt, an Komplexität kaum zu überbieten.
Bei dieser Scheibe ist also äußerste Vorsicht geboten, denn Planet X bewegen sich musikalisch auf einem ziemlich hohen Level, so dass man sich erst einmal hineinhören muss und das kann bis zu vier oder fünf Durchläufen dauern. Dabei entdeckt man aber hin und wieder neue Raffinessen, die einem bei den Durchläufen zuvor nicht aufgefallen sind. Also Musikliebhaber können zugreifen und träumen, die anderen werden sich wohl mangels Eingängigkeit und klaren Strukturen eher gelangweilt abwenden. Dennoch ein wahres Meisterwerk.
Nils Manegold