Reviews

Planet Panic

Label: Massacre Records (2002)

20 Jahre Musik, 15 Alben, grandiose Liveshows- das sind die Pretty Maids. Trotz ihrer langjährigen Bandgeschichte haben sie es immer wieder geschafft, ihren Sound im Laufe der Zeit weiter zu entwickeln, ohne ihre typischen Merkmale zu verlieren. Spontan kann ich mich nicht an ein schlechtes Album der symphatischen Dänen erinnern, Qualität ist hierbei fast schon Tradition. Und das wird sich auch bei der neuen Scheibe „Planet Panic“ nicht ändern. Der einzige Song, der mir auch nach mehrmaligem Hören nicht zusagt ist , Natural High’. Die Maids haben schon einige hochklassige Balladen geschrieben, diese gehört mit Sicherheit nicht dazu und bietet bestenfalls Durchschnitt. Das war es dann aber auch schon mit der Kritik, denn ansonsten überzeugt die Scheibe auf der ganzen Linie. Mit ,Virtual Brutality’ startet das Album mit dem expermimentfreudigsten Song: futuristische Keyboards und der verzerrte Gesang von Rauhbein Ronnie Atkins harmonieren prächtig mit den dominanten Gitarren. Das jedes Album der Dänen sehr vielfältig ist, stellen sie auch diesmal wieder unter Beweis: Mit ,Playing God’ und ,Who´s Gonna Change’ sind zwei reinrassige Uptemposongs vertreten die sich zielstrebig und schnörkellos ihren Weg frei bahnen. Absolut überzeugend kommen auch die zwei Stampfer ,He Who Never Lived’ und Not What You Think daher, gezeichnet mit einprägsamen Melodien und groovigen Sounds. Über all dem thront , Worthless’, der balladenähnliche Parts aufweist, die sich mit dem herrlich aggressiven Refrain abwechseln, der absolute Killerqualitäten hat. Keine Ahnung welche Anstalten Ronnie unternimmt, um seine Stimmbände zu trainieren, zu helfen scheint es allemal. Seine Vocals klingen energiegeladen wie eh und je, keine Spur von Abnutzungserscheinungen. Um noch einmal zu meiner Kritik zurück zu kommen: Wenn schon eine schlechte Ballade dabei ist, muss man das natürlich wieder ausgleichen, in diesem Fall mit ,Enter Forevermore’, die zwar einen etwas eintönigen Refrain aufweist, aber durch schöne Gesangslinien überzeugt.

Manchen Bands ist es unmöglich, schlechte Alben abzuliefern, die Pretty Maids gehören dazu. Also kauft Euch das Album und schaut Euch die Tour an, denn live gehören die Dänen mit zu dem Besten, was die Szene zu bieten hat!

Oliver Bender