Reviews

Lapse Of Reality

Label: Frontiers Records (2004)

Ring Of Fire sind wieder einmal Wiederholungstäter. Bereits zwei Studioreleases pflastern den Weg dieser Formation und damit meiner Meinung nach zwei zu viel. Die vorherigen Werke erweckten nicht nur bei mir den Eindruck der reinen Selbstdarstellung des musikalischen Könnens einzelner Personen. Umso unglaublicher, dass man sogar ein Live Album veröffentlichte, dass gute Teil wurde in Japan aufgenommen, wo auch sonst. Nach der Vorgeschichte ist der Verriss für „Lapse Of Reality“ eigentlich vorprogrammiert aber eines macht Hoffnung:

Vitalij Kuprij, seines Zeichens früherer Keyboarder der Band, ist nicht mehr am Start und wütet somit nur noch bei Artension. Logischerweise gibt es einen neuen Tastenmann (Steve Weingart), zum Glück hat der Gute nicht dieses Darstellungsbedürfnis seines Vorgängers. Einige Soli sind zwar immer noch übertrieben aber weitem nicht so nervig wie auf den alten Alben. Überhaupt machen Ring Of Fire den Eindruck, die Songs nicht mehr so zu überdrehen, sodass man „Lapse Of Reality“ fast schon überwiegend in die Hard Rock Ecke schieben könnte, mit dem nötigen progressiven Anteil versteht sich, Hörproben hierfür sind u. a. ,Saint Fire’ und ,Change.’ Hier und da wird mit einigen Soundeffekten gespielt (,Machine’), die epische Schiene ausgepackt (,Perfect World’) oder eine Träne verdrückt (,You Were There’). Ändert aber alles nix dran, dass auch dieses Album keinen glücklichen Eindruck hinterlässt. Die Songs sind nicht Fisch und nicht Fleisch, die Produktion ist wie immer weichgespült und zudem nervt Mark Boals mit seinen Versuchen, jeden Track noch eine Spur höher singen zu müssen. Abschließend bleibt zu sagen, dass Ring Of Fire nicht mehr so selbstverliebt zur Sache gehen, was aber zugleich keinen großen Qualitätsgewinn zur Folge hat. Muss man nicht haben!

Oliver Bender






Rock & Pop Tickets bei www.eventim.de