Label: Buschfunk (2023)
Als einer der Mitbegründer des Detroit Sounds in den 60ern, neben Größen wie MC5, Bob Seger, Ted Nugent oder den Stooges ist Mitch Ryder eine feste Größe in der Geschichte des Rock'n'Roll.
Leider war sein Werk auch immer wieder geprägt von mangelnder Konsistenz, Rückschlägen und schlechten Geschäftsentscheidungen.
Nun, mit 77 Jahren auf dem Buckel, schaltet er einen Gang runter, konzentriert sich auf seine größte Fangemeinde, die ja schließlich seit seinem legendären 79er Rockpalastauftritt in Deutschland liegt. Noch nie waren Songtitel konsequent so einsilbig - und das ist im Wortsinne gemeint- wie auf Georgia Drift. Seinen hohen stimmlichen Wiedererkennungswert hat er immer noch. Die Instrumentierung (dieses mal nicht von Engerling) tritt meist ein wenig in den Hintergrund, auch wenn Gitarre oder Geige auch einmal von der Kette gelassen werden.
Somit ist "Georgia Drift", immerhin gut zehn Jahre nach seiner letzten Studioscheibe veröffentlicht, ein markantes und würdiges Alterswerk geworden von einem Musiker, der seine Showsdoch zu einem nicht unerheblichen Teil mittlerweile auf dem Barhocker verbringt. Aber Ausstrahlung - auch auf Platte hat er immer noch. ER hat ES eben.
Frank Scheuermann
8/10