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Kinderlieder frei ab 18

Label: Locomotive Music (2004)

Hier sind sie, die wahrscheinlich geistigen Väter von JBO, Knorkator und ähnlich gesinnten bzw gearteten Bands. Nach einer kürzeren Schaffenspause, lediglich sieben Jahre, melden sich A.O.K. wieder bei der Basis zurück. Völlig in Vergessenheit geraten sind sie ja nie, auf Grund ihrer doch recht aktiven und vor allem spektakulären Live-Auftritte. Gemäß dem Albumtitel oder wie es ein alter Lateiner sagen würde: Nomen Est Omen, wird wieder in üblicher Manier ein Stück Geschichte geschrieben. Nicht nur das sie jetzt auch ihre Instrumente beherrschen (kein Witz, ist wirklich so), sondern sich auch lyrisch mit allerlei beschäftigen. Bei Coversongs á la Sodom (‚Brombeerhagel’), Metallica (‚Frentic’) oder auch Slayer (‚South Of Heaven’) angefangen hin zu klaren Statements bezüglich ihrer Antipathie gegenüber Volksmusik und sogar eine humoristische Abrechnung mit Casting-Shows. Stellvertretend wurde hier die Millionenmaschine DSDS, die solche tragischen Helden wie Daniel K. oder auch Alexander hervorbrachten auf das Korn genommen. Des Weiteren lässt sich eine Hommage für bzw an Dieter Bohlen entdecken. Sprich ein recht weites Feld wird besungen.

Genauso weit wie das lyrische Feld, ist auch das umgesetzte musikalische Artwork ausgefallen: Metal, Punk, Hardcore usw.. Somit musikalisch als auch lyrisch ein wahrer Genuss in Zeiten der deutschsprachigen Linzensuppe-Musikproduktion. Genauer gesagt, in Zeiten in denen jeder versucht den Mainstream neu zu erfinden und lediglich Massenprodukte hervorspringen und so schnell wie sie da waren auch wieder verschwunden sind.

Zum Schluss noch mal der Aufruf: Wer die „Hardcore Cabaret“ schon gut fand, wird sich hier die Hände und die Oberschenkel blutig klatschen. Mein Tipp: Kaufen und Freunden vorspielen. Und diese wiederum zum kaufen schicken. Es lohnt sich!

Carsten Rothe