Reviews

Atlantis

Label: Napalm Records (2004)

Nach einer fast dreieinhalbjährigen Schaffenspause melden sich Atrocity zurück. Die Fans haben in der fast 20-ig jährigen Bestehensgeschichte von Atrocity den einen oder anderen Wandel miterlebt, manche sogar durchlebt. Zu Beginn betörten uns Atrocity mit progressivem Death-Metal, dann kam Metal, dann Rock, dann Gothic, dann Ethno. Was wird uns heuer serviert werden? Es ist wieder progressiver Death, denk ich mal. Abgesehen von dem ein oder anderen Song, bei dem freundlich geröchelt wird und die Gangart dem Death-Metal ähnelt, bekommt man aber auch noch Trash- und Speed-Metal Attacken auf die Ohren. Treibende Gitarren und ein, dass muss an dieser Stelle besonders hervor gehoben werden, ein super eingespieltes und heraus gemischtes Drumspiel. Das Motto könnte lauten: Voll auf die 12! Bei den Lyrics wird einer der größten Mythen in der Menschheitsgeschichte thematisiert, Atlantis. Absicht war es mit den dunklen Parts auf dem Album, die Geburt, den Aufstieg und Untergang dieser mythischen Hochkultur wieder zu geben. Und man muss neidlos anerkennen, das ist den Herren gelungen.

Atrocity lässt den geneigten Zuhörer an der musikalischen Umsetzung eines Mythos teilhaben. Ähnlich wie es in der Antike brachiale Schlachten gab, so finden sich sehr brachiale Riffs, brachialer Gesang und auch brachiales Schlagwerk. Musikalisch ist es kein Vergleich zu den beiden Vorgängeralben "Werk 80" und "Gemini". Es handelt sich hier viel mehr um ….Back To The Roots. Lauschproben? Langsam, die Tracklist kommt gleich. O.K., aber nur zwei: Geht zum dem lieben Onkel an der Theke bei eurem heimischen CD-Dealer und hört euch folgende Songs an: Zuerst den Opener ‚Reich Of Phenomena’ und danach ‚The Sunken Paradise’. Ein weiteres Zuckerli gibt’s auch noch: Der Track ‚Cold Black Days’ ist als Multimedia Videoclip auch noch auf der CD verfügbar. Wer danach nicht vom Kauf überzeugt ist, dem kann ich auch nicht mehr helfen. Mein Tipp: Kauft diese CD!

Carsten Rothe