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Knights Live

Label: SPV (2002)

Blondchen ist zurück! Damit sind nicht Debbie Harry und ihre New Wave Pop-Rocker gemeint, sondern die Ikone des melodischen Ruhrpott-Hardrocks. Auf zwei CDs mit einer Gesamtspielzeit von gut 1 ¾ Stunden liefern ARP und seine Mannen ein Feuerwerk der Extraklasse ab. Aufgenommen beim Heimspiel auf der letzten Tour zieht Herr Pell alle Register und begeistert das Publikum hörbar. Apropos hörbar: das erste, was deutlich hervortritt ist die Anwesenheit von Herrn Terranas Bassdrum, die, bis man sich daran gewöhnt hat, alles andere an die Wand zu spielen droht. Doch ungerührt von solcherlei Zweifeln, spielt sich uns Rudi durch Songs seines gesamten Soloschaffens, wobei der Schwerpunkt natürlich bei den Nummern aus den letzten Platten liegt. Witzig und durchaus gelungen die Reggae-Parodie in der raumgreifenden Version von ‚Casbah’ (27:23!). Jenseits aller Gimmicks aber vermittelt einem ARP, wie Rainbow in den 70er Jahren geklungen haben, so sehr erscheint sein Spiel vom Geiste Ritchie Blackmore’s beseelt. (Ja, die Jüngeren unter Euch werden es kaum glauben, aber Blackmore konnte mal richtig fett abrocken und war lange vor seiner psychischen Umnachtung (=Blackmore’s Night) Vorbild ganzer Gitarristen-Generationen). Wem der Ton nicht ausreicht, kann sich demnächst auch noch die dazu gehörende DVD vom gleichen Konzert zulegen, die unter dem Titel „Knight Treasures - Live & More“ am 18.November ebenfalls bei SPV erscheinen wird. Insgesamt stellt diese DCD ein authentisches Livedokument einer klassischen Hardrockformation dar, die deutliche Bezüge zu den 70ern zur Schau stellt. Eindeutig zu empfehlen!

Frank Scheuermann






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