Reviews

Diamonds Unlocked

Label: Steamhammer (2007)

Der gute Axel... Da überschüttet er uns seit Jahren mit Eigenkompositionen und gelegentlichen Covers, bei denen er niemals einen Hehl aus seiner nicht unerheblichen Verehrung für einen gewissen Ritchie B. gemacht hat, und dann schmeißt er ein reines Coveralbum auf den Markt, auf dem exakt das Offensichtliche fehlt! Statt dessen gewährt er uns einen tiefen Blick in die tiefen Abgründe seiner monströsen Singlessammlung. Und da gibt es nicht nur metallisches zu entdecken. Das ist zwar mit Riots 'Warrior', Kiss' 'Love Gun' (aber wie! In Akustikversion!), Montroses 'Rock The Nation' auch durchaus vorhanden, aber die poppigen Songs wie U2s 'Beautiful Day', Chris Reas 'Stone' und Michael Boltons (immerhin über seine ex-Band Blackjack noch mit Hardrock Stallgeruch!) 'Fools Game' stellen mehr als die Hälfte des Programms. Aber das blanke Entsetzen hat mich gepackt, als ich auf dem Cover die Worte 'In' 'The' 'Air' 'Tonight' in dichter Abfolge nacheinander erblicken musste...Phil Collins? Dieses ultimative Feindbild meiner Jugend? Der Mann, der produktionstechnisch jedes noch so kleine Fünkchen Originalität auf dem Altar der radiotauglichen Mittelmäßigkeit opfert? Niemals! Doch dann entwickelt sich etwas, das ich nicht zu wagen geträumt hätte: die ARP Adaption macht selbst aus dieser Nummer ein goutierbares Kleinod! Daher benötigt man die Ausflüge in Gothic Rock (The Missions 'Like A Child Again') und Classic Rock (The Whos 'Won't Get Fooled Again') eigentlich gar nicht mehr, um die Nerven zu beruhigen. Sie sind dann einfach nur noch nette Dreingaben.

Fazit: Eigentlich braucht kein Mensch mehr ein reines Coveralbum. Aber: Wenn es so gemacht ist wie von Axel Rudi Pell, dann wandert es doch regelmäßig in meinen Player!

Frank Scheuermann






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