- Where The Wild Waters Flow
- Holy Diver
- Hallelujah
- Northern Lights
- Noblesse Oblige (Opus #5 Adagio Contabile)
- Love Gun
- Glory Night
- In The Air Tonight
- Touching My Soul
- Like A Child Again
- No Chance To Live
- Haunted Castle Serenade (Opus #4 Grazioso E Agresso)
- The Curse Of The Damned
Label: SPV (2011)
Da kann man sagen, was man will: Die Hardrocker schreiben die mit weitem Abstand besten Balladen. Ob das nun die Scorpions mit 'Holiday', Led Zeppelin mit 'Stairway To Heaven' oder Gary Moore mit 'Empty Rooms' sind. Und einer tut sich seit vielen Jahren mit einer schier unglaublichen Anzahl an Balladen hervor: Axel Rudi Pell. Und diesen hohen Output an Liedern für romantische Stunden dokumentiert er seit fast zwanzig Jahren mit den regelmäßigen Compilations, die jedes Mal mit hochwertigen neuen Aufnahmen gepimpt sind, damit sich der Kauf für die treuesten Fans ebenfalls noch rechnet.
Heuer sind die stillen Nummern der letzten etwa 5 Jahre an Bord. Diesen wurden drei neue Aufnahmen vorangestellt, wovon eine eine Eigenkomposition ist, die beiden anderen Coversongs. 'Where The Wild Waters Flow' knüpft qualitativ an die bekannten Stücke von Axel Rudi Pell an, wärend er mit 'Holy Diver' ein gewagtes Experiment folgen lässt. Wie wir alle wissen, ist Herr Pell bekennender Rainbow und Dio Fan. War doch klar, dass er es sich nicht nehmen ließ, auf dem ersten Silberling nach Dios Ableben diesen mit einem Song zu ehren. Dass dafür 'Holy Diver' als Ballade herhalten muss, ist gleichermaßen mutig und gelungen. Dass dies nicht in einem Fiasko endet, ist vor allem Johnny Giolis Stimme zu verdanken und dem zurückhaltenden Arrangement. Als dritter Neuling folgt Leonard Cohens 'Halleluja' auf dem Fuß - genau dieses Lied, das in viel zu vielen Castingshows von viel zu vielen bestenfalls mäßig begabten Staraspiranten verhunzt worden ist. Axel Rudi Pell zieht sich auch hier respektabel aus der Affäre.
Was bleibt, ist eine schöne Sammlung ruhiger Stücke, die zu romantischen Stunden einladen mag. Ich aber freue mich besonders auf die nächste Rockscheibe des Ruhrpotturgesteins.
Frank Scheuermann