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Hunter

Label: Revalve Records (2013)

Mit „Hunter“ bringen die Italiener aus Livorno, die bereits seit 2005 bestehen, ihr erstes Debüt in voller Länge heraus. Den Rahmen des Albums bildet die Geschichte des Protagonisten Alan, der im Todestrakt auf seine Hinrichtung wartet. Im Gespräch mit einem Geistlichen erfahren wir in Form von Rückblenden die Geschichte von Alans Doppelleben und die Ereignisse die zu seiner Verhaftung geführt haben.


Die Bandbreite, die Absolute Priority auf dem Album bieten, ist trotz der notwendigen Anlehnung an Balladenstrukturen doch breit: von progressiv-keyboardlastig über leise Ballade bis hin zu reinen Instrumentalstücken findet sich alles .
Die Anordnung der Stücke ist im Großen und Ganzen auch gelungen, so dass man die Scheibe durchaus gemütlich durchlaufen lassen kann. Allerdings ist der Einbau von Samples – so passend sie auch ausgewählt sein mögen – nicht immer perfekt gelungen. Wenn beispielsweise „My Ordinary State“ mit Umgebungsgeräuschen einer Stadt ausläuft, wirkt der Einstieg in „Things I’ve Never Done“ etwas abrupt – was man mit minimalsten Zusatzaufwand doch besser hätte lösen können (die Idee mit dem Kassettenrecorder ist ja schon hörbar – nur die Umsetzung lässt zu wünschen übrig).


Musikalisch bieten Absolute Priority für ein Debüt überraschend gutes Progressive-/Rockfutter. Offensichtlich hat sich die lange Vorlaufzeit ausgezahlt – die Leute verstehen ihr Handwerk und auch die Verbindung von Keyboard und Gitarrensound wirkt aus einem Guss. An manchen Stellen wünscht man sich, dass die Gruppe ihren Vorteil der zwei Herzen ...pardon, Gitarren ... noch stärker hörbar machen würde. Doch das ist jetzt wirklich Kritik auf hohem Niveau. Textlich wirken manche Passagen grammatikalisch zumindest ungewöhnlich. Doch darüber können sich die Linguisten streiten, der Qualität des Albums tut dies keinen Abbruch.
KoJe