Reviews

Shadow Season
The Frozen MCD

Label: Twilight Records (2003)

Hollerdiboller, da denkt man an nichts böses, und dann bricht es urplötzlich über einen herein! Juhuuu, endlich mal wieder eine Platte, wenn auch nur eine Mini, von der man wenig bis gar nix erwartet und höchst positiv überrascht wird. Und vor allem eine Platte, die beweist, dass auch heute noch, fernab allen Keyboard- und Bombast-Kitschs, urwüchsiger Black Metal entstehen kann. Schnell und grimmig, aber dennoch Platz lassend für sphärische (Geigen-)Parts und doomige, teils von Celtic Frost beeinflussten Passagen. Dass beim Opener ‚Phantoms In The Glass’ sogar ganz dreist von Annihilator’s ‚Alice In Hell’ geklaut wird, werte ich einfach mal als guten Musikgeschmack!

Ein Blick ins Info verrät auch, dass sich hinter Shadow Season alles andere als unbekannte Schwarzwurzeln verbergen. Schlagwerker Trym sollte allen Emperor-Fans ein Begriff sein, und auch Sanrabb (von den einst genialen Gehenna) und Dolgar (Forlorn) sind in der norwegischen Szene nicht gänzlich unbekannt. Das Haupt-Line-Up allerdings besteht aus den irischen Recken Winter und Void (Witchhammer), die es geschafft haben, mit Hilfe oben genannter Norweger 4 Songs zu erschaffen (übrigens mit einer sehr guten, dynamischen Produktion versehen), die schon jetzt bedenkenlos mit Großtaten wie „In The Nightside Eclipse“ (Emperor), „Second Spell“ (Gehenna) oder „Dark Medieval Times“ (Satyricon) verglichen werden können und meine schlechte Meinung bezüglich Black Metal ab 1994 revidieren.

Möge der Gehörnte ein Einsehen haben und uns schnellstens einen Longplayer dieses irisch-norwegischen Joint-Ventures bescheren!

Michael Meyer






Musicload