Reviews

Sigma
Win Or Lose

Label: Shark Records (2003)

Obwohl erst dieses Jahr ihr Erstlingswerk veröffentlicht wird, existieren Sigma schon seit 1998. Dies liegt daran, dass die Herren vorher als italienische Hard Rock Formation Love Machine furore machten. Über mehrere Stationen fanden sie sich dann im Powersegment wieder. So behauptet es der Beipackzettel. Ganz falsch liegen sie damit nicht, aber meines Erachtens nach ist der dominantere Teil der Progsektor, auch wenn der Song nach dem Opener ,The Lake’ mich lügen zu strafen scheint. Aber über das ganze Album gesehen ist Sigma eine Progband, mit den typischen Anhängseln. Ich könnte das ganze jetzt abkürzen und sagen, dass die Herren aus Italien kommen und daher die Marschrichtung schon klar ist, trotzdem führe ich meine Gedanken etwas aus. Cleaner und melodiöser Gesang, Gefriggel und Breaks, Breaks und nochmal Breaks. Abgesehen von dem allgemeinem Prog bieten die Herren eingängige Melodien und klare Klangstrukturen. Sie überzeugen durch ihre Geradlinigkeit, so dass auch von Melodic Metal gesprochen werden kann. (psssst, hallo: Die waren mit Labyrinth auf Tour, alles klar?!) Herausheben aus dem ganzen Werk möchte ich folgende Songs, ohne dadurch einen anderen Song abzuwerten. Der Track ,Pride And Forgiveness’ besticht durch seine Gitarrensoli, die es aber bei jedem Stück gibt und einem schon mal stören können, da alle anderen Instrumente als auch Vocals sich bei diesen Eskapaden deutlich zurücknehmen. Ein weiterer Song ist ,S.O.S.’ der eine schöne Coversong darstellt, nun ratet mal von wem? Richtig geraten. Aber diese Version ist besser als das Original, nur mal so angemerkt. Mein Tipp: Für alle Italo-Metalheads ein absolutes MUSS, für die übrigen gilt wie immer: Erst prüfen, ein Ohr riskieren, dann kaufen!

Carsten Rothe