Reviews

Disposable Income

Label: Golf Records (2002)

Snuff kommen mit dem nächsten Streich „Disposable Income“ via Golf Records zu uns. Wie bisher wollen uns die Jungs mit ihrem Punkrock inklusive Keyboard und Posaune überzeugen und neu Maßstäbe setzten. Im Gegensatz zu ihrer letzten EP haben sich Snuff besonnen und legen kaum noch wert auf ihre instrumentalen Tracks, die auf „Disposable Income“ kaum zum Zuge kommen, denn man hat es endlich geschafft zu fast jedem Song Lyrics zu schreiben, was sich nicht unbedingt positiver auswirkt...

Mit ‚Angels 1-5’, einem guten Singalong finden Snuff einen perfekten Einstieg in ihr neustes Produkt namens „Disposable Income“, das nach den ersten knapp 4 Minuten viel versprechend anfängt. Im zweiten Song ‚The Other Half Of You’ wird einem klar warum Snuff des Öfteren auf den Gesang verzichten, denn dieser kommt leicht gleichgültig daher, allerdings darf man hierzu sagen, dass der Gesang gut zu den gelegentlichen Keyboardeinlagen passt. Im fünften Song ‚Dehumanised’ bewegt man sich in härterem Gewässer mit dem Klangvollen Namen Metal, denn dieser Song lebt von seinem harten Riffing, das durch diverse Hintergrundeinspielungen richtig gut in Szene gesetzt wird. Der Gesang ist abermals nicht so der Reißer, aber der Chorus kommt gefühlvoll daher und stellt einen schönen Kontrast zum Rest des Songs dar. Nun kommen definitiv die zwei Höhepunkte des Albums ‚7 Days (Solomons Boring Week)’ und ‚To Disappoint’. Beide Songs sind sehr melodisch, wobei ersterer durch die Backing Vocals und zweiterer durch geiles Riffing zu überzeugen weiß. Nun ist es wieder einmal an der Zeit die gute alte Bolz-Zeit aufleben zu lassen (‚Wearenowhere’), bevor man mit ‚Pages 42-43’ nochmals ein absolut geniales Rock’n’Roll Instrumental geboten bekommt.

Als Fazit kann man nur festhalten, dass sich die Jungs zwar gesteigert haben, aber dennoch nur im Mittelfeld anzusiedeln sind, da die Vocals immer noch roh und wenig abwechslungsreich rüberkommen. Eines muss man Snuff allerdings zu Gute halten: sie bringen viele gute Einflüsse mit, die leider viel zu selten zur Geltung kommen, vielleicht beim nächsten Album. Also erst reinhören und dann selbst entscheiden.

Nils Manegold