Reviews

Under The Cross

Label: AFM Records (2002)

Achtung, die Hesse komme! Nachdem die aus Fulda stammenden Edguy bereits auf ihrer Tour die Lande unsicher gemacht haben, folgt nun der nächste Streich aus der Heimat des Äpplewois: Squealer präsentieren ihr neues Album „Under The Cross“, mit dem die Zeichen eindeutig auf Sturm stehen. Im Gegensatz zum Vorgänger „Made For Eternity“ wurde der Melodic Faktor stark zurück geschraubt. Das Album klingt wesentlich härter und direkter, ein Mix aus Power und Trash, wobei die Power eindeutig im Mittelpunkt steht. 5 der 10 Songs sind absolute UpTempo Killer, die sich allesamt schnell in der Birne einhämmern. Über das Drumming braucht man bei Doublebass-Gott und Workaholic Mike Terrana (Artension, Rage) kein Wort mehr zu verlieren. Absolut überzeugend ist vor allem die perfekte Abstimmung des Gitarrenduos Schiel/Döring, die mit ihrem markanten Spiel den Songs ihren Stempel aufdrücken. Squealertypisch sind natürlich auch die Vocals von Frontman Henner, die sehr rau und aggressiv rüber kommen und einen glänzenden Kontrast zu den Backgroundstimmen bieten. Da Squealer keine 08/15 Band sind, die von Drachen und Heldensagen erzählen, ein kurzer Satz über die Songtexte. Die Lyrics des Albums drehen sich größtenteils um das Thema Religion und Glauben, mal auf die witzige Art wie bei ‚Painful Lust’ (es geht um einen onanierenden Mönch), mal auf die ernsthafte wie bei Facing Death (Thema: blinder Fanatismus). Obwohl auf „Under The Cross“ die schnellen Songs dominieren, gibt es doch einige interessante Ausnahmen. Da wären zum einen ‚The Last Goodbye’, das von einem überragenden Spielrhythmus getragen wird und durch seine hymnenhaftigen Chöre auch bestens zum Vorgängeralbum gepasst hätte. Der Titelsong ist ein reiner Powermetaltrack, dessen Chorus nur so aus den Boxen dröhnt und der im Mittelteil mit einem mystischen Gesang aufwartet. ‚Fade Away’ ist der mit Sicherheit ungewöhnlichste Songs, der schon mehr in Richtung Gothic tendiert und stellenweise an HIM erinnert. Auch hier beweist Henner eindrucksvoll, dass er auch die leiseren Töne sehr gut beherrscht. Abgeschlossen wird das Album mit dem Clubhit ‚In Zaire’, der auch in der Metalversion einen guten Eindruck hinterlässt.

Stärkstes Album der Hessen, die unter dem Banner des Kreuzes garantiert erfolgreich durchstarten werden!

Oliver Bender






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