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We Will Rise

Label: Edel (2002)

Hammerfall befinden sich zurzeit im Studio auf Teneriffa, um an ihrem 4. Studioalbum zu basteln. Leadgitarrist Stefan Elmgren war bereits nach der dritten Scheibe „Renegade“ aktiv und forcierte die Arbeiten zu seiner ersten Soloplatte. Full Strike nennt sich das Projekt, dass Stefan zusammen mit Sänger Niclas Johnsson aufgebaut hat. Dazu gesellen sich noch Basser Chris Goldsmith (Spicey Spiders) und Drummer Björn Fryklund. Elmgren ist damit bereits das zweite Hammerfall Mitglied, dass eine Soloscheibe herausbringt. Ruft man sich noch die Versuche von Joacim Cans (Mrs. Hippie) in Erinnerung, so kann es eigentlich nur noch besser werden. Wer jetzt glaubt, Elmgren verwirklicht mit Full Strike alle musikalischen Ideen, die nicht zu Hammerfall passen, kann diese Träumereien ruhig bei Seite schieben. Man könnte glatt der Eindruck gewinnen, die Scheibe dient lediglich dazu, die Pause zwischen den Hammerfall Releases zu füllen. Musikalisch klingt das Ganze wie eine Kopie der schwedischen True Metaller, ohne jedoch deren Niveau zu erreichen, bestes Beispiel hierfür ist gleich der Opener ‚End Of Time’. Und weil man auch ja keine Überraschungen erleben will, klingen auch die Vocals genauso wie bei Stefans Homeband; da muss man schon ganz genau hinhören, um einen Unterschied zwischen den beiden Shoutern festzustellen. Obwohl der Scheibe die Kreativität und vor allem der Esprit völlig abgeht, ist sie alles in allem recht gut produziert. Technisch genügt das Ganze hohen Ansprüchen, was einem bei Stefans musikalischem Werdegang aber auch nicht erstaunen dürfte. Die wenigen abwechslungsreichen Songs sind dann auch diejenigen, die hängen bleiben wie z.B. die Ballade ‚Silent Screams’ oder das recht einfach gespielte aber auf seine Art geniale Instrumental ‚First Strike’. Der Rest bewegt sich im gewohnten hammerfall’schen Tempo, um auch dieser Linie treu zu bleiben.

Wer es bis zum neuen Hammerfall Release nicht mehr aushält, kann sich hiermit die Zeit vertreiben. Ansonsten wird diese Scheibe wohl eher in der Masse untergehen als aus ihr herauszuragen.

Oliver Bender