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SYL

Label: Century Media (2003)

Devin Townsend dürfte jedem Metal Fan ein Begriff sein, nicht erst seitdem er 1995 mit Strapping Young Lad das Debütalbum „Heavy As A Really Heavy Thing” aufgenommen hat. Seit 1997, dem letzten Studioalbum war allerdings erstmal Sense mit Strapping Young Lad und The Dev widmete sich anderen Projekten. Jetzt, nach 6 Jahren aber präsentiert der Mann der Extreme sein neues Album mit dem selbstbetitelten Namen „SYL“.

Wie erwartet kann das Thema ´Härte´ auf diesem Album keineswegs kleingeschrieben werden, da extremste Melodien und brachiale Power in diesem Album komprimiert wurden. Das Ergebnis ist eine Scheibe, die auch den letzten Dreck aus den Ohren bläst durch seine Mixtur aus Trash-, Black-, Hardcore und Deathmetal. Schon das böse Intro lässt nichts ´Gutes´ erwarten, mit ‚Consequences’ bestätigt sich auch genau dies im Anschluss. Ein Drum-Gewitter verschmilzt mit dreckigen Gitarrenergüssen und den aggressiven Screams von Devin Townsend zu einem hochexplosiven Cocktail. Wer aber erwartet hat, es geht nicht noch wilder, der hat sich getäuscht, denn mit ‚Rape Song’ erwartet den Hörer ein solch wildes Gemetzel an den Instrumenten, dass einem Hören und Sehen vergeht. Auch der fast übergangslose Wechsel in ‚Aftermath’ zeigt, das auf dieser Platte kein Platz für Pausen ist, es wird durchgeprügelt. Markant auf der Platte sind die langen gleich bleibenden Passagen, die am Anfang jedes Songs stehen, bevor The Dev uns seine Stimme präsentiert. Gelegenheiten für Banging gibt es hier zu genüge, so sehr nagen die aggressiven Melodien am Ohr. Erst gegen Ende der CD, mit den Songs ‚Dirt Pride’ und ‚Bring On The Young’ wird der Sound ´normaler´, heißt man wird vielleicht des schlechten Gewissens der Band wegen mit zwei relativ ruhigen Stücken von der Platte entlassen, um evtl. einem Hörsturz zu entgehen.

Die korrekte Umschreibung für „SYL“ lautet wild und unbarmherzig. Freunde aggressiver Ergüsse sind bei der neuen Platte von Strapping Young Lad genau richtig aufgehoben und sollten auf alle Fälle mal antesten!

Thomas Schmitt