Reviews

Friday 13th

Label: Repertoire (1979/2018)

Chris Spedding ist einer der erfolgreichsten britischen Gitarristen aller Zeiten. Wie, noch nie gehört? Oder nur von einem Hit vor einundumpfzich Jahren? Richtig... Trotzdem ist Chris Spedding seit den späten 60er Jahren einer der am häufigsten gebuchten Sessiongitarristen von der Insel.

Seine ersten Sporen verdiente er sich in der Jaazrock Truppe Nucleus von Trompetenlegende Ian Carr (den zu treffen ich 1984 das Vergnügen hatte - aber das ist eine andere Geschichte!). Daneben arbeitete er als Gitarrist mit Brian Eno, Roxy Msic, Bryan Ferry, Paul McCartney und jedem, der nicht bei "drei" auf dem Baum war.

Neben all seinen Session- und Produzentenjobs hat er im Lauf der Jahre über ein Dutzend Soloplatten veröffentlicht und noch dazu einige Livescheiben. Bei "Friday the 13th" handelt es sich dabei um die erste von diesen Liveplatten.

Für viele ist sie dabeieiner der Höhepunkte seines Schaffens. Man lobt die rohe Energie der Aufnahmen, die Intensität und die musikalische Reduktion, die Klasse des Gitarrenspiels, die sich nicht in rasender Fingerfertigkeit erschließt, sondern in der minimalistischen Ausrichtung, welche vermutlich dem damaligen punkigen Zeitgeist geschuldet war.

Ich persönlich kann all dies nachvollziehen, sehe aber seine Stärken eher bei der Auswahl großartiger Sounds im Studio. Daher ist für mich diese Platte ein guter Einstieg in das frühe Soloschaffen in einer sympathischen Clubatmosphäre. Mehr nicht, aber auch definitiv nicht weniger!

Frank Scheuermann

7/10






SonicShop - HiFi Gehörschutz