Reviews

Far Beyond The World

Label: Frontiers Records (2001)

Mit „Far Beyond The World” veröffentlichen die britischen Melodic Hard Rocker bereits ihr sechstes Studioalbum. Aufgenommen wurde die Scheibe nicht wie gewohnt im heimischen United Kingdom, sondern in den Area 51 Studios in Hannover. Die Band wurde bei der Produktion tatkräftig von Tommy Newton (Helloween, Chrystal Ball etc.) unterstützt. Die klassisch/ melodische Atmosphäre erinnert ein bisschen an das bisher erfolgreichste Ten Album „The Name Of The Rose“, welches weltweit 60.000 mal verkauft wurde. Ähnliche Verkaufszahlen für die aktuelle Scheibe zu erwarten wäre vermessen, zumal das Album doch einiges zu wünschen übrig lässt. Obwohl ich mir „Far Beyond The World“ bereits einige Male angehört habe, kann ich an diesem Album nichts überragendes feststellen. An eine Band wie Ten, die ein solch außergewöhnliches Gespür für melodischen Hard Rock hat, stelle ich andere Anforderungen, als ein, zwei gute Songs und 9 weitere Durchschnittsnummern. Das Album bietet bei weitem keinen Einheitsbrei, die Engländer offenbaren ein enorm variables Songpotential, wobei keiner dieser Songs das gewisse Etwas versprüht. Weder der reinrassige Hard Rock Track ,High Tide’ noch das schwerfällige ,Strangeland’ wissen zu begeistern. Ein Song wie, Heart Like A Lion’ bietet ohne Zweifel durch seine permanenten Rhythmuswechsel enormes Potential, dennoch gelingt es Ten nicht, eine klare Linie in dieses Stück zu bringen. Man wartet förmlich auf ein Highlight, leider vergeblich. Das keyboardorientierte ,Who Do You Want To Love’ klingt viel zu verspielt und plätschert nur so vor sich hin. Klasse Songs sind rar auf „Far Beyond The World“, der Opener ,Glimmer Of Evil gehört’ mit Sicherheit dazu. Ein fantastisches Songwriting, super Chorstimmen sowie ein perfekte Balance zwischen den rauen Gitarren und den melodischen Keyboards kennzeichnen diesen typischen Ten Song, von dem man ebenso wie von ,Last Of The Lovers’ mehr hätte vertragen können. Mit dem Titelsong ,Far Beyond The World’ (sehr schöne Ballade) findet das Album einen einigermaßen versöhnlichen Abschluss.
An eine Band wie Ten stelle ich andere Ansprüche. Zuviel Mittelmaß kennzeichnen „Far Beyond The World“, das einen enttäuschenden Eindruck hinterlässt.

Oliver Bender