Reviews

First Strike Still Deadly

Label: Edel (2002)

"Modern Interpretations Of The Classic Tracks" ziert als Aufkleber die aktuelle Veröffentlichung der Thrash Metal Heros Testament. Mit diesem Satz und dem treffenden Titel der CD „First Strike Still Deadly“ wird hervorragend der musikalische Inhalt der CD wiedergegeben: Frühere Aufnahmen wurden aktualisiert und soundtechnisch der Zeit entsprechend aufbereitet. Die Zuckerschmankerl auf der Scheibe sind für eingefleischte Fans ohne Frage die Neuinterpretationen der Klassiker ‚Alone In The Dark’ und Reign Of Terror’, die ursprünglich einmal auf dem ersten Demotape der Band zu finden waren, damals noch mit Leadstimme Steve Souza. Eben dieser Steve Souza (Ex-Exodus Frontmann) konnte für „First Strike Still Deadly“ gewonnen werden, genau wie die ehemaligen Mitglieder Alex Skolnick an der Gitarre und John Tempesta am Schlagzeug. Diese Zusammenstellung gab Testament die Möglichkeit, ihre komplette Geschichte für sich selbst und für die Fans transparenter zu machen, da auf dem Album diverse Songs ihrer drei ersten Alben und des oben schon erwähnten Demotapes vertreten sind. Kennt man die Originalversionen von Songs wie ‚Burnt Offerings’, ‚The New Order’ oder ‚Over The Wall’ und ist haben sich diese Lieder im Kopf festgesetzt, stellt man einen großen und bedeutsamen Unterschied zu den Neufassung fest, da diese klarer, intensiver im Sound (besonders im Drumming) und Ausdrucksstärker sind, als die alten Originale. Ist man aber kein geübter Testament Fan und kennt vielleicht die Lieder nur vom einmaligen Hören, ist es meiner Meinung nach sehr schwierig, großartige Differenzen zwischen den alten und den neuen Testament herauszuhören. Sicherlich kann man beim genauen Hinhören Unterschiede feststellen, diese aber belaufen sich dann nur auf Nuancen, die durch die fortgeschrittene Technik zurückzuführen sind. Man muss aber sagen, dass „First Strike Still Deadly“ eine prima Gelegenheit für frische Testament Fans darstellt, sich mit den alten Sachen der Thrasher aus der Bay Area Region vertraut zu machen und die musikalischen Argumente kennen zu lernen, mit denen die Jungs vor über einem Dutzend Jahren mit ihrer kraftvollen Art die frühere amerikanische Thrash-Metal Szene ordentlich aufgemischt haben.

Thomas Schmitt